29. November 2004

Mit Nullnummer zum ersten Heimpunkt

Das Runde muss in das Eckige...

In einem über weite Strecken an Höhepunkten armen Spiel gegen den BSC Rehberge reichte es für uns leider nur zu einem torlosen Unentschieden.
Trotz eindeutig klarerer Chancen verstanden wir es nicht, wenigstens eine unserer Möglichkeiten zum Siegtreffer zu verwerten.

2 Kommentare:

Eljay hat gesagt…

Na, den großen Ball kriegste aber nie in das kleine Tor. Und außerdem hast du ja wohl vergessen zu erwähnen, von wem die "herrliche Flanke" auf Boris kam. Und wohin sein Kopfball dann ging -da gibt's auch verschiedene Versionen. "Knapp nebens Tor" war das für mich auf jeden Fall nicht. Ich glaube das Spiel ging danach mit Einwurf weiter...
Okay, let's be serious. Ich mach jetzt noch mal den Taktikpapst -auch wenn Hartmut dann wieder zu lachen anfängt...
Also, erstens. Über unsere Abschlußschwächen brauchen wir uns keine Gedanken machen. Wir können noch ein bißchen üben, aber das ist eben so. Wird schon irgendwas passieren eines Tages. Giovane Elber vielleicht...
Zweitens. Arbeiten sollten, können wir nur an den Dingen wo es noch Potential gibt. Ich spreche über die Mittelfeldreihe. Laufbereitschaft und z.T. auch Zusammenspiel waren ganz okay in der zweiten Halbzeit. Uns ist es tatsächlich gelungen, das Spiel zwanzig Meter weiter nach vorne zu verlagern. Die Abwehr war schön entlastet. Diese Erkenntnis sollten wir mitnehmen. Aber ich will auch unbedingt noch mal auf die herausragende Leistung von Carsten hinweisen. Er hat den besten Mann von Rehberge voll aus dem Spiel genommen. Und zwar nicht in der Funktion als Manndecker, sondern als linker Läufer. Vorbildlich, kann ich nur sagen. Können wir uns alle eine Scheibe von abschneiden...
Und damit sind wir beim Thema. Laufbereitschaft und Räume besetzen: schön und gut, aber allenfalls die erste Quali. Druck aufbauen, den Gegner unter Druck setzen -und zwar durch forechecking: das ist es! Manni hat ganz richtig bemerkt, daß er (als Stürmer) der erste Verteidiger sei. Das ist aber nur die Theorie. Denn die Praxis sieht so aus, daß dazu mindestens die Bereitschaft von 3-4 Leuten notwendig ist: Bälle erobern im Mittelfeld -dann ist es auch nicht mehr so weit bis zur Torchance. Ein Doppelpaß und dann hilft uns sowieso nur noch der liebe Gott...
Über gewonnene Zweikämpfe ins Spiel- das ist die einzige Fußballweisheit mit der ich etwas anfangen kann. Aber es ist natürlich noch kein Selbstläufer. Das Verständnis im defensiven Mitelfeld war m.E. ganz gut. Sorgen bereitet mir ein wenig, daß Stephan -wie soll ich sagen: ich hab ihm etwas von seinem Spiel weggenommen, das sich dadurch ausgezeichnet hat, daß er an jeder Stelle des Spielfeldes Angebote gemacht hat, die Bälle gefordert und mangels anderer Gelegenheiten oft auch bekommen hat. Ganz nach hinten fallen lassen muß er sich jetzt -bis auf seine wichtige Funktion bei Eckbällen- nicht mehr. Ich möchte wetten, daß die Zahl seiner Ballkontakte ganz schön zurückgegangen ist. Was ich meine: wenn wir die Seele unseres Spiels nicht als solche wahrnehmen und einsetzen machen wir einen riesigen Fehler. Der Satz gilt vor allem auch für mich...
Drittens, summa sumarum. Die Abwehr muß stehen. Im Mittelfeld liegt der Schlüssel. Toreschießen ist Kür. - Heißt also fürs nächste Spiel: Zweikämpfe gewinnen, Bälle erobern. An oder vor der Mittellinie. Und zwar die 4 bzw. 5 Kandidaten der Mittelreihe zusammen. Und nur zusammen. Alleine bist du da nix. Und das heißt eben auch Abschied nehmen von dem Plan, mit einer genialen Aktion, einem Traumpaß, einem Superdribbling aus aussichtsloser Position zum matchwinner zu werden. Das können die Jungs von Real, aber nur die und auch nur manchmal.
Okay, das muß erstmal reichen. Ist sowieso schon wieder ein Roman geworden. Ich hoffe ich bin so halbwegs nachvollziehbar. Und noch eins: ich find's geil wie wir uns ein Ding nach dem andern erarbeiten. Gute Fußballer werden wir bestimmt nicht mehr, aber eine Mannschaft vielleicht doch. Ja, ich glaube wir sind auf dem Weg...

Effendi hat gesagt…

Von wem die herrliche Flanke auf Boris kam ? Hmmm, tja nun - jetzt will's natürlich wieder keiner gewesen sein; oder wolltest etwa Du generös die Verantwortung dafür übernehmen ?
Knapp neben's Tor - Mooooment ! Das Spielfeld hat bekanntlich zwei davon, und meines Wissens nach gab's nach Boris' Aktion Ecke für Rehberge - muss ja dann also knapp neben's Tor gegangen sein, oder wie...

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Auch schon andere Mannschaften als wir haben in der Vergangenheit gezeigt, dass mit mannschaftlich geschlossenen Leistungen und Laufbereitschaft, Laufbereitschaft, Laufbereitschaft trotz des Fehlens sogenannter Stars durchaus etwas zu erreichen ist. Beispiele hierfür gibt es reichlich, und jeder möge sich gerne selber seinen Verein hierzu heraussuchen.

Treffend festgestellt: Das bringt natürlich nur dann Erfolg, wenn nicht nur einer oder zwei im Team solches verinnerlichen, sondern mehrere, am besten alle.
Ich würde jetzt am liebsten Wort für Wort all das wiederholen, was Du bereits oben zu diesem Thema gesagt hast. Es ist alles so absolut richtig und spricht mir aus der Fussball-Seele, auch wenn ich mich bei weitem für keinen so guten Analytiker und Taktiker halte, wie Du es bist oder Manni einer ist.
Auch die besondere Rolle, die Stephan für uns spielt, sehe ich hundertprozentig genauso wie Du. Wir haben dort noch eine Menge Möglichkeiten mehr als bisher - wir müssen sie nur nutzen.
Ich finde, unser Auftreten wird von Spiel zu Spiel durchdachter, im positiven Sinne systematischer. Dass soll jetzt nicht heissen, dass wir in zwei Jahren den Europapokal gewinnen werden, aber wir entwickeln uns vor allem gedanklich und teilweise sogar auch auf dem Platz in eine gute Richtung. Es macht mir viel Spass, dies alles mitzukriegen und die Veränderungen zu spüren.
Für mich findet eine kontinuierliche Entwicklung innerhalb unseres Teams statt, auch wenn wir in Einzelfällen hier und dort doch noch 'mal in die Fussball-Steinzeit zurückfallen. Aber generell stimmt die Richtung, und es bewegt sich was bei uns; langsam, aber stetig.