
Als ich am 7. Juli 1974 mit meiner aus fünf Männern und neun Frauen bestehenden Reisegruppe des Berliner BDKJ in Piteå/Schweden das Endspiel Westdeutschland vs. Niederlande anguckte, war eines klar: Das ist nicht nur ein Duell Beckenbauer gegen Cruyff, Krol, Rensenbrinck, Haan, Neeskens gegen Hoeness, Overath, Grabowski und Vogts, sondern auch eines des Dresdner Feingeistes Helmut Schön gegen den als autoritär geltenden Amsterdamer Bondscoach Marinus Hendrickus Jakobus Michels. Das das Oranje-Team überhaupt wie aus dem Nichts in das Finale gelangte, ist eine historische Leistung Michels, das Ergebnis des Spiels (zum Glück) auch: Eine überlegen, aber auch überhebliche Mannschaft unterlag den aufopferungsvoll kämpfenden, glücklicheren Deutschen.
1 Kommentar:
Glücklich, wer einen so gut und gründlich recherchierenden Mitarbeiter in seiner Reaktion haben kann...
Ohne scheiß: wieder einmal ein Beitrag, der meinen fussballerischen Horizont bzw. Hintergrund erweitert. Aus copyrighttechnischen Gründen per mail schicke ich dir noch einen Artikel aus 11 Freunde mit dem Titel: Der Krieg des Rinus Michels. Vielleicht ein erster bzw. zweiter Ansatz für unsere gerade begonnene Trainerphilosophie-Diskussion. Glücklicherweise ist ein Holländer dafür verantwortlich...
So oder so würde ich mir einen Bogenschlag zu Luis Cesar Menotti wünschen, zu dem ich aber leider nur ein mittlerweile vergiffenes Buch (Harald Irnberger: 'Cesar Luis Menotti. Ball und Gegner laufen lassen') als Literaturtipp gefunden habe.
"Linker" und "rechter Fussball" betrifft zwar eine Diskussion mit der wir praktisch nichts zu tun haben -spannend ist es aber allemal wie Fussballkonzepte umgesetzt werden und tatsächlich wirken.
Und auch wenn mir der Verein spätestens seit gestern regelrecht verhasst ist, halte ich ja Mourinho von Chelsea für den kommenden Propheten...
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