... aber das Ergebnis hätte genausogut auch andersherum lauten können.
Kalt war's auf dem Hubi - zumindest, solange man auf der Reservebank stand.
Dessen geachtet erschienen unsere Gäste aus dem Wedding mit Torwart und sechs Feldspielern, entzogen sich all so von vornherein jedweden möglichen Strafen für regelwidriges Auswechseln.
Wir - zu Neunt (und damit nach hoffentlich nur sehr temporärer BSC-Philosophie fast schon grossfeldspielreif...) - begannen getreu den Vorgaben unseres rekonvaleszent von der Seitenlinie coachenden Andi erst einmal abwartend und ballschiebend.
Allerdings so abwartend und unentschlossen, dass Meteor sich alles andere als hinten reindrängen liess. Mit einigen munter vorgetragenen Angriffen sorgten die Gäste dafür, dass unsere heute abend bestehenden Defizite ziemlich offen zu Tage traten: Wir standen häufig zu weit von unseren Gegenspielern weg, liessen ihnen auch spielaufbaumässig viel zu viel Raum und versuchten eigentlich immer erst dann rustikaler zu attackieren, wenn sich das Spielgerät schon relativ dicht in der Nähe von Karstens Gehäuse befand.
Im eigenen Spielaufbau war mitunter der ballführende BSCer das sprichwörtliche mittelloseste Borstentier.
Sich lösen und die Flügel besetzen war am heutigen Abend auch nicht gerade unser Ding.
Nach 15 Minuten folgte, was in der Luft lag: Im Mittelfeld schob sich das Angriffsbemühen der Meteore so allmählich in Richtung unseres Tores. Wir liessen sie machen, und als keiner der Gäste mehr eine mögliche Anspielstation sah, schoss man aus gut 15 Metern Torentfernung einfach mal drauf... Der Schuss kam recht scharf und auch nicht unplaziert und landete schräg und halbhoch im langen Eck - 0:1.
Antwort ? Weiter ziemlich durchwachsenes Kombinationsspiel, ungewöhnlich viele Pässe, die den gedachten Empfänger nicht erreichten.
Dann acht Minuten vor der Halbzeit doch noch der Ausgleich. Effendi hatte hinten rechts einem Meteoren den Ball abgenommen. Pass in die Mitte zu Amer, der weiter auf halblinks zu dem dort ungedeckt stehenden Ebi. Ebi stöpselt die Murmel irgendwie in Richtung kurzes Eck, dreht sich dann um und erwartet irgendeine Aktion vom gegnerischen Torwart - vermutlich dessen Abstoss...
Der Schieri jedoch bedeutet Tor, und M06 legt sich den Ball klaglos auf den Anstosspunkt. (Beim Halbzeit-Blitzinterview von Ebi durch den Unterzeichner und dessen Frage, ob er denn nicht mitbekommen hätte, dass seine Aktion ein Tor geworden wäre, entgegnet Ebi: "Na ja, eigentlich nicht so richtig; weisst Du, meine Augen sind ja nicht mehr so toll..." - Dafür aber wenigstens die Füsse ! (Ebi stand im übrigen bei seinem Torschuss drei Meter vor dem gegnerischen Kasten.))
Halbzeit. Resümee: Ist heute wirklich nicht so doll bei uns, aber wir werden's schon noch richten. Die Gäste bekommen in Abschnitt zwei sicher konditionelle Probleme.
War aber nicht so.
Ähnlich unattraktiv wie die erste verlief auch die zweite Hälfte des heutigen Spiels.
Höhepunkte waren ein fulminanter Innenpfostenkracher von Stephan, bei dem der Ball eigentlich die Torlinie bereits von innen gesehen hatte, sich aber in allerletzter Konsequenz dann doch noch dazu entschloss, Zentimer am anderen Pfosten vorbei wieder ins Feld zurückzuspringen ( das hätte unser 2:1 sein können ! ) und ein an unserem langen Pfosten völlig freistehender blauer Stürmer, der die genau auf ihn getimte Quervorlage grossmütigst verstolperte ( das hätte unser 1:2 sein können ! ).
So ging ein unspektakuläres Spiel zu Ende, an dem wir summa summarum vielleicht ein ganz klein wenig mehr Anteile hatten als unser Gegner. Aufgrund der Tatsache, dass Meteor das Match mit seinem letztem Aufgebot durchgestanden und tapfer gekämpft hatte, geht das Ergebnis für den unparteiischen Betrachter alles in allem wohl aber in Ordnung.
In der Tabelle haben wir leider die Chance verpasst, durch einen - unterschwellig vielleicht erwarteten - Sieg einen Platz nach oben zu klettern.
Aber sowas macht sowieso viel mehr Spass mit einem Sieg gegen einen direkten Mitkonkurrenten...!
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2 Kommentare:
Deinem sachlichen und mit pointierten Begriffen gewürzten Bericht ("...mittelloseste Borstenvieh...") ist nichts hinzuzufügen. Er bringt alles auf den Punkt.
Wahrscheinlich hast Du recht, dass wir unterschwellig mit den drei Punkten schon gerechnet haben. Dann braucht man auch nicht mehr laufen, sich anbieten, "fremde" Gegenspieler zu beharken und grundsätzlich ist der andere Mitspieler schuld wenn etwas nicht läuft (ACHTUNG! IRONIE!). So das Getextete vom einen oder anderen. Das war neu! Hatten wir bisher noch nicht!
Trotzdem ist die Stimmung (noch) gut. Zulegen müssen wir!
Das Positive: Trotz einer unterdurchschnittlichen Leistung sind wir so schnell nicht zu schlagen. Wir haben das zweitbeste Torverhältnis (von den erhaltenen Toren her gesehen). Die zweite Halbzeit war traditionsgemäß die bessere. Wir können also noch zulegen.
Wir haben die sehr sympathischen Meteore in der Pizzeria getroffen. Sie waren hochzufrieden, hatten mit einer Klatsche gerechnet, bewerteten das Spiel als ungemein fair. Ich habe ihnen die Klatsche in der nächsten Saison versprochen (sollten wir noch in der gleichen Staffel sein...).
Ich muß jetzt Schluß machen. Ich gehe noch laufen. Wenn ich mir wieder so viel Fehlpässe wie am Montag erlaube, soll es wenigstens nicht an der Kondi gelegen haben.
Kurze Korrektur: Den tödlichen Paß zu Ebi-Goalgetter spielte HSV-Arne.
Vorwarnung: Ebi will eine Gegendarstellung erwirken. Er will sein Tor sofort als Tor gesehen haben, das von Dir zitierte Interview nie gegeben haben.
Hi Dicki !
Korrektur bezüglich des Todespassers dankend angenommen.
Korrektur bezüglich des Ebi-Interviews mit Befremden zurückgewiesen - sollten nicht nur Ebis Augen den Zähnen der Gezeiten bereits ihren Tribut gezollt haben...?
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