20. April 2008

Demographischer Wandel


Punkte haben wir in dem Spiel gegen den Tabellenzweiten aus Rehberge nicht erwartet. Es sollte für die 7er Ü40 ein Vorbereitungsspiel für einen erfolgreichen Endkampf um den Klassenerhalt werden.
Tatsächlich wurde es zu einem Trainings- und Sichtungsspiel der Ü50.
Peter (54), Lür (53), Hansi (55), Dicki (51) und ich (51) bildeten den Kern und Stefan (50), Micha (52), Hartmut (48) und Pete (47) wollten sich für künftige Aufgaben empfehlen.
Es ist ihnen nicht gelungen!

Pete hat zwar gut gehalten und gelegentlich wie Enke noch in der Luft seine Flugrichtung geändert, aber er ist noch zu jung und mehr als fünf Gegentore lässt Claus Volkmann auch meistens nicht rein.
Einen Stürmer, der aus einem Meter über das Tor schießt, brauchen wir in der Ü50 auch nicht wirklich.
Und Micha hat zwar stark gespielt, aber ehrlich gesagt, reicht uns ein Rechtsanwalt im Team vollkommen aus.
Bleibt noch Hartmut. Er hat sich trotz seiner Jugend empfohlen – allerdings direkt für die Ü60!

Auch wenn es sportlich noch nicht ganz gereicht hat, so hat unser Nachwuchs im anschließenden Kabinengespräch doch schon einen Vorgeschmack auf die Zukunft bekommen. Da wird im reiferen Alter nämlich weniger über Gegner, Schiedsrichter, Autos oder Frauen gesprochen als über Gesundheit und Tod. So war heute die Frage, ob der Herzkasper einen lieber beim Fußballspielen, beim Golfen oder beim Poppen ereilen soll und vor, während oder nach dem Einlochen.

À propos Tod beim Einlochen: Wir waren im heutigen Spiel gar nicht bedroht, BSC-Rehberge dagegen 5 mal. Das heißt, wir haben in der wunderschönen Sportanlage in Rehberge gegen einen starken Gegner in einem fairen Spiel 0:5 verloren.

Zur Pause lagen wir 0:2 zurück. Die Rehberger spielten JoJo: Pass in die Spitze, der Stürmer spielt zu den nachrückenden Aufbauspielern zurück. Dabei drängt die gesamte Mannschaft nach vorn bis sich in Strafraumnähe eine Schussgelegenheit ergibt. Über weite Strecken konnten wir in der Defensive gegenhalten. Die Manndecker (meist Micha, Dicki und Hansi) konnten die Stürmer aufhalten und Hartmut und/oder ich konnten die Lücken in der Mitte stopfen, oft unterstützt von Stephan und Peter. Das Spiel aus der Abwehr heraus ging ebenfalls recht gut – und obwohl die starken, schnellen und jungen Rehberger uns zustellen wollten, konnten wir das ganze Spiel über kontrollierte Gegenangriffe starten. Es war also keine einseitige Abwehrschlacht.
Ein Klassenunterschied bestand allerdings im Abschließen der Angriffe: Während die Rehberger es zu zahlreichen gefährlichen Abschlüssen brachte, vergaben wir unsere Chancen mehr kläglich als unglücklich. Und nachdem klar war, dass Lür heute nicht abgibt, taten es die anderen Angreifer auch nicht mehr so dass der gegnerische Torwart kaum ernsthaft gefordert wurde.
Einem der Gegentore ging ein Stellungsfehler voraus, zu den anderen Gegentoren kann ich nicht viel sagen, weil ich zu weit weg stand: Die letzten beiden Tore fielen kurz vor Schluss und bei nur geringer Gegenwehr, keines der Tore ging auf Petes Kappe.

Wir waren mit unserem Spiel insgesamt nicht unzufrieden. Dank an Gäste und Kandidaten. Schade nur, dass so eine schöne Sportanlage kein Casino hat und die Platzschluse uns kein Bier besorgen wollte!
Hans Sch.

1 Kommentar:

Dicki hat gesagt…

Mann o Mann Hans! Dein Essay setzt ja im ersten Teil ganz schöne Reizpunkte. Aber dann habe ich es verstanden: Die hohe Kunst des guten Anfangs: Den Grundstich gesetzt und dann thematisch weiter verästelt, ironisch auf Basis des wirklich geschehenen. Den oftmals, wegen seiner lethargischen Anfangsphase kritisierten Hartmut, habe ich allerdings an diesen Donnerstag überraschend kämpferisch und dizipliniert gesehen. Auch einen Pete in Bestform. Bei Micha stimmte (wie immer) der Einsatz und mehr, Hansi solide.
War bei dieser Übermannschaft mehr drin? Mit Uwe, Gerard, Andi Hä., Roland, Amer vielleicht. Trotz unserer überdurchschnittlichen kämpferischen Leistung, die letzten Endes für eine gewisse Zufriedenheit sorgte - immerhin schätzten die Rehberger ihre Leistung als schlecht ein - kriegt man zwei, drei Dinger immer von ihnen. Vorne fehlte es eben bei uns.