Bayerndusel

Nicht, daß sich nach zwei gewonnenen Spielen schon der Größenwahnsinn breit gemacht hätte und Bayern zum Vergleich herangezogen werden müßten - aber ein Duselsieg war es wirklich was die Dritte da aus Buch mit nach Hause gebracht hat. So geht's halt wenn man oben steht, sagt da das Phrasenschwein...

Im Einzelnen: 75 Minuten vom Hubi über den Berliner Ring bis in die Bucher Suburbs und ein Team, das allenfalls die Bezeichnung Rumpfmannschaft verdient - nicht gerade prickelnde Voraussetzungen für das 'Unternehmen zweiter Stern'. Und entsprechend konfus gestaltet sich die erste Halbzeit: ein, zwei Schritte zu weit weg vom Gegenspieler, ohne erkennbare Struktur im Abwehrbereich und im Spiel nach vorne überhastet und ungenau. Das Beste daran: zur Halbzeit 0-0.
Mit guten Vorsätzen und nun etwas sicherer stehend in den zweiten Durchgang. Auch die weißen Blauweißen hatten wohl spitz gekriegt, daß hier heute durchaus etwas ging. Ihr Konzept: alle Bälle auf den in der Tat sehr beweglichen Fünfer, der setzt einen der Stürmer ein und wartet dann seinerseits auf die Ablage. So weit das Konzept. Das Ergebnis: kein wirklich zwingender Torschuß - bis auf vielleicht einen in Halbzeit eins -, auch weil die beiden 'Manndecker' unsererseits wirklich gut arbeiten und der 5er meist recht wirkungsvoll geblockt wird.

Okay, und die Gelbschwarzen? Nun, Angst und Schrecken verbreiten sieht anders aus - und so mag wohl keiner widersprechen, daß hier nicht viel mehr zu holen sei als ein 0-0 und wenn mehr, dann allenfalls durch einen 'lucky punch'.
Dieser 'lucky punch' ist dann allerdings von der besonderen Art: Plötzlich eine Dreizueins-Situation vor dem Bucher Tor, Manni als Ballführender, Hartmut einiger Meter versetzt vor ihm, Peter mutterseelenallein in perfekter Schußposition auf Halbrechts. Jeder halbwegs Fußballspielendekönnende hätte den Ball quergelegt - aber was macht Manni? Einen Außenristschlenzer auf Hartmut, der irgendwie so überrascht oder vielleicht auch etwas unbeholfen den Ball null richtig trifft und den Torwart dabei so kalt erwischt, daß der nur abklatschen kann, genau auf den Rücken des einzigen verbliebenen Verteidigers und...
Genau, und drin ist die Murmel. Einfach genial. Diese Klassetor war der Unterschied an diesem Abend zwischen Blauweiß Buch und dem Berliner SC.

Au ja. Da war noch was. Und wenn man sich's genau überlegt: es war wirklich nicht der Abend der Truppe von hinterm Berliner Ring. Also: Diagonalpaß in den BSC-Strafraum. Der Bucher 3er und Andi Schinke gehen zum Ball. Andi, bekanntermaßen nicht mit dem Spitznamen 'die Feder' behaftet, setzt wie so oft auf das Beharrungsvermögen seines Körpers und der 3er segelt durch unseren 16er. Was macht der Schiedsrichter? Pfeift Elfmeter. Wie es neun von zehn Schiedsrichtern wohl auch gemacht hätten. Zaghafte und eher halbherzige Proteste unsererseits. Und was macht der Bucher 3er? Sagt es war kein Foul. Alle Achtung. Und Respekt. Das machen nun wirklich nicht neun von zehn.
Wie auch immer - der Schiri nimmt den Elfer/ Neuner zurück und der BSC drei Punkte mit  zum Hubi. Irgendwie ein denkwürdiger Abend.