Wenn man die 3. Ü 50 mit den Mannschaften des Spitzentrios der Fussball-Bundesliga vergleichen wollte, würde die Wahl eindeutig auf Hannover 96 fallen: für Mainz 05 fehlt eindeutig die taktische Intelligenz, für Borussia Dortmund der Enthusiasmus. 96 aber, diese Truppe ohne echtes Profil, spielt einfach nur den Fußball den sie spielen können und macht sich ansonsten keinen großen Kopf. Und hat Erfolg. Gewinnt, weil sie Erfolg hat. So einfach ist das wenn man oben steht.
Nicht, daß den Minimalisten der Dritten - immerhin sieben Tore in vier Spielen, also zwei mehr als der FC Bayern in sechs Spielen - nicht, daß ihnen der Erfolg einfach so mir nichts dir nichts zufallen würde, aber irgendwie fühlt man sich manchmal wirklich ans Jahr 07 erinnert: unaufgeregt, abwartend, selbstgewiß - irgendwann wird es vorne schon klingeln. Und wenn nicht, ein Tor muß man erst einmal gegen uns erzielen.
So weit, so gut. Aber war das auch wirklich die Realität gegen den Mariendorfer SV? Gegen einen Gegner mit einigermaßen beschränkten Mitteln begann eigentlich alles perfekt. Ein langer Ball von Stephan B. aus dem Halbfeld auf den Hinterkopf von Hans W., und der versenkt die Kugel mit perfektem Timing im langen Eck. Die Gelbschwarzen fortan im Bemühen das Spiel zu kontrollieren, dabei aber deutlich zu verhalten und vor allem irgendwie auch unclever. Statt den Ball laufen zu lassen, Dominanz über Ballbesitz herzustellen, haftet den Angriffen fast immer etwas Hektisches, Übereiltes an. Kein Tiki-Taka, sondern Bälle über 30, 40 Meter in die Spitze schon aus der eigenen Hälfte.
Gute Vorsätze in der Halbzeitpause, aber im Prinzip das gleiche Bild in Durchgang zwo. Leicht ausrechenbar irgendwie, und nicht einmal diesen Gegner vor ernsthafte Probleme stellend. Aber immerhin wird die Konzentration gehalten, auch moderat der Druck erhöht. Kontrollierte Offensive, hieß das bei Otto Reh, und man darf wohl sagen daß die Mannschaft sich mental weiter entwickelt hat - jenseits der Vierzig.
Okay - ein, zwei halbgute Chancen, nicht so richtig Alarm im Mariendorfer Strafraum, aber Alarm ist sowieso nicht die Losung für diesen Abend. Eher schon: die Null muß stehen. Ja, denkste! Die Mariendorfer, ohnehin mit nur einem etwas überdurchschnittlicheren Spieler besetzt, ohne echten Torschuß bis zur 45. Minuten, fummeln in Gestalt des 4ers ein bißchen auf der linken Seite herum, keiner geht so richtig energisch zur Sache und dann ein (verunglücktes) Außenrist-Schüßchen auf Petes Kasten. Der kann nichts sehen, weil Karsten M. im Weg... Und plötzlich Tor. Keine weiteren Details, aber so geht eine Serie zu Ende.
Hier zwei Punkte liegen lassen - das geht eigentlich nicht. Noch etwas mehr Druck, ein Lattentreffer mit anschließendem Chaos im Fünfer. Mariendorf kämpft um den einen Punkt. Vielleicht geht es für uns heute einfach nicht. Kein Grund, es jetzt zwingen zu wollen. Wenn, dann mit Geduld.
Geduld - das ist vielleicht das Schlüsselwort, die eigentliche Leistung an diesem Donnerstag-Abend. Diagonalpaß von Rechts, plötzlich ist Stephan B. halblinks frei vorm Tor. Der mit seiner in 45 Fußballjahren gewonnenen Abgeklärtheit mit dem Außenspann ganz sicher. Tor und Sieg. So einfach ist das wenn man oben steht.
1. Oktober 2010
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