Für den 11. Februar ist bei der Ü50-3 das Ende der Winterpause terminiert- langsam Zeit also, die Hinrunde noch einmal Revue passieren zu lassen und die Zielsetzungen für das nächste halbe Jahr zu überdenken.
Zielsetzungen? Meint das etwa die unsägliche A-Frage, die seit Saisonbeginn im Raum steht und an die keiner so richtig ran will? Warum eigentlich nicht -schließlich gibt der Blick auf die Tabelle nach 10 Spieltagen durchaus Anlaß zu Optimismus: Dritter, mit der gleichen Punktzahl wie der Tabellenzweite Buch, dem man auf dessen Platz überdies die Punkte abnehmen konnte. Genau an dieser Stelle hakt der Plan aber auch schon. Schließlich kann sich jeder, der bei dem Spiel seinerzeit dabei gewesen ist, noch sehr gut daran erinnern wie überaus glücklich dieser Sieg gewesen ist, daß er überdies nur einer absolut selbstlosen Geste eines Bucher Spielers zu verdanken war.
Im Rückspiel gegen Buch könnte es um die Entscheidung über den zweiten Tabellenplatz in der Staffel gehen, aber um den Aufstieg geht es mindestens genau so in den anderen 12 noch ausstehenden Partien. Was sich hinter diesem Gemeinplatz versteckt, ist die Vermutung, daß man sich, so wie die Hinrunde verlaufen ist, einen Ausrutscher wohl kaum mehr wird leisten dürfen. Stichwort: Spiel gegen Borsigwalde. Sicher, es gab besondere Umstände und in Bestbesetzung hätte man das Spiel nicht zwingend verloren...
Aber was heißt schon “Bestbestbesetzung“- lässt man die einzelnen Spiele noch einmal Revue passieren, so schneiden in der Bewertung eigentlich die am besten ab, in denen eine vermeintliche Ersatz-Elf auf dem Feld war (Buch, Neuenhagen). Die Leistung gegen Teutonia war auch durchaus ansprechend - wie eigentlich meist gegen stärkere Gegner. Probleme machen nachwievor die eher schwächeren Mannschaften, Spiele in denen Dominanz gefordert ist. Norden-Nordwest und Deportivo Latino wurden zwar klar beherrscht und vergleichsweise sicher gewonnen, aber längst nicht so klar wie es eigentlich hätte sein müssen. Die Ergebnisse gegen Mariendorf und den SC Marathon waren knapp, die Leistungen schwach. Das 7:4 gegen den LFC fiel schon ergebnistechnisch aus dem Rahmen- ansonsten galt auch hier: Souveränität sieht anders aus.
Probleme sind vor allem im taktischen Bereich auszumachen. Das passsichere Kombinationalspiel gelingt nicht einmal phasenweise, obschon das technische Vermögen eigentlich ausreichen sollte. Nun- Barcas Tiki-taka ist auch nicht über Nacht aus der Taufe gehoben worden; zum Einschleifen von Automatismen braucht es Zeit, viel Zeit. Und auch ein gehöriges Maß an Disziplin- vor allem im Kopf. Da gibt es gewiss eine Menge Defizite. Klare Vorgaben könnten da womöglich einiges bewirken. (Vertikale Bälle erst in der gegnerischen Hälfte, z.B.)
Ohne eine Routine bei einem Spiel-System wird die Mannschaft keine goldene Zukunft haben- schon gar nicht in einer höheren Spielklasse. Zieht man das Leistungsniveau der Gegner der Ü50-1 zum Vergleich heran, ist festzustellen, daß auch in der B-Klasse nur wenig Übermannschaften spielen, daß die meisten Teams auch für die Dritte keineswegs außer Reichweite sind, daß aber so ziemlich alle über einen Plan verfügen, den sie auch einigermaßen verstehen umzusetzen.
Über einen Plan und über eine feste Struktur im Mannschaftsgefüge. Ohne hier eine überflüssige Diskussion anzetteln zu wollen- die Ü50-3 wirkt diesbezüglich alles andere als homogen. Ein eingespieltes Team mit klaren Aufgabenverteilungen ist (noch) nicht wirklich zu erkennen. Und in manchen Spielen wurde man das Gefühl nicht los, daß es auch im Teambuildung noch eine Menge Nachholbedarf gibt. Vor jedem weiteren Nachdenken über die A-Frage könnte deshalb eine andere viel wichtigere stehen: Gibt es überhaupt das/ ein gemeinsames Ziel?
17. Januar 2011
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1 Kommentar:
Da ist ja jemand sehr ehrgeizig! Ist auch richtig so! Vieles von dem, was Du aufzeigst ist sicherlich richtig. Fehlende Automatismen, immer wieder Rückfall in das "jetzt spiel ich wie ich das schon immer getan habe...", Beiseite lassen des Fußball-ABC, fehlende Routine usw.usf.
Unser Montagstraining bietet wegen der Struktur (Dank an Dich und Manni) und der überschaubaren Teilnehmerzahl dafür Ansatzpunkte, die gewollte Spielkultur zu verinnerlichen; also Kurzpassspiel, Flachpässe, Direktspiel, viele Ballkontakte, Prinzip Ballbesitz, Abwesenheit von Risikospiel/-aktionen.
Alles kann ich allerdings nicht unterschreiben: "Das kombimationssichere Passspiel gelingt noch nicht mal phasenweise..." Aus meiner Sicht hatten wir in vielen Spielen fast immer unsere 5-10 Minuten, in denen der Ball (und die BSC-Spieler) richtig gut liefen. Wir sind aber zur sehr nur eine reaktive Mannschaft, ein Spiel dem Gegner aufdrücken können wir nicht, oder eben nur phasenweise.
Die Kritik an den Vorgaben habe ich aufgenommen, wenngleich ich nunmehr an dieser Stelle deine Mitarbeit erwarte. Trotz der Vorgabe in der roten Zone jegliche Eins-zu-Eins-Situationen, jegliche Querpässe zu vermeiden, haben wir uns schon einige Dinger durch derartigen Quatsch eingefangen. Vorgaben sind das eine, sie einzuhalten, das andere.
"Im Teambuilding Nachholbedarf..." Was meinst Du damit?
Durch die mehr oder weniger vorteilhafte Pool-Situation kann es nur bedingt diese geben. An der Weihnachtsfeier der Ü40 nahm nur ein Spieler der Ü50-Mannschaften teil. Aus organisatorischer Sicht läuft es so la la. Das Borsigwalde Spiel war der Tiefpunkt (aber auch wieder Teambuilding pur: unerwartete Zusagen, Volker geht ohne zu murren ins Tor).
Eljay!: noch sind wir Dritter und spielen um den Aufstieg. Besser als drei, vier Mannschaften hinter uns sind wir nicht. Aber auch nicht so viel schlechter!
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