3. April 2012

Pustekuchen


Nach 40 Minuten war die Welt noch in Ordnung. Wir lagen gegen den Tabellenzweiten von Stern Britz 1:0 in Führung. Als wir Mitte der ersten Halbzeit den Gegner mal zugestellt hatten offenbarte der ansonsten bärenstarke Keeper der Britzer seine einzige Schwäche: Stephan konnte sich den schwachen Abschlag erlaufen, ich zog die Abwehr etwas auseinander und Stephan konnte den verbliebenen Verteidiger ausspielen und schob den Ball zum unhaltbaren 1:0 ins Netz. Auch danach hatten wir noch die eine oder andere gute Chance, aber das 2:0 wollte nicht fallen. Aber auch die Britzer zeigten, warum sie auf Platz 2 stehen und auch unsere Abwehr einschl. Torwart hatten gute Arbeit zu verrichten, um die zwar etwas glückliche aber nicht unverdiente Führung zu verteidigen.
Marko hatte uns diesmal vor dem Spiel eingestellt. Siegeswille, taktisches Verhalten und die Aussicht auf einen möglichen Aufstiegs- oder Nichtabstiegsplatz waren die Themen. Nach kurzem Aufwärmen pfiff der Schiedsrichter das Spiel an. Wir, genauer Dicki und Andres W. konnten in der Abwehr den mit allen Wassern gewaschenen starken Mittelstürmer der Britzer abmelden, so dass dieser schon anfing, die Lust zu verlieren.
Doch leider merkten wir erst nach dem Spiel, dass der 11er, ein Neuling bei den Britzern mindestens genauso stark war. Ein Bulle, schnell, mit hartem Schuss und sehr guter Ballbehandlung. Ansonsten in der Wahl seiner Mittel überhaupt nicht zimperlich .- so auch nicht in der 40 Minuten als Dicki sich an der Strafraumgrenze nach einem Schlag ins Gesicht nur mit einem Foulspiel zu helfen wusste. Nach dem Freistoß lief der Elfer in Robben-Manier mit dem Ball an der Strafraumgrenze entlang. Den ersten Schussversuch konnte ich noch verhindern, doch nachdem er sich mit dem linken Arm den nötigen Raum verschafft hatte, knallte er den Ball sehenswert und unhaltbar zum 1:1 in den Winkel. Armer Pete!
Anschließend passierte das, was uns in dieser Saison schon so oft widerfahren ist: wir ließen uns die Butter vom Brot nehmen: Wir erhöhten den Druck, wurden offensiver, manche pfiffen auf dem letzten Loch und die Ordnung ging flöten. Britz nahm die Konterangebote dankend an. Nachdem der 11er am Strafraumeck freistehend den Ball annehmen konnte, hatte er keine Mühe, mit einer Kopie des ersten Tores das 1:2 zu erzielen.
Auch beim abschließenden 1:3 hatte ich das Vergnügen, im Zurückeilen einen freistehenden Britzer stellen zu dürfen. Pete hatte vergeblich versucht, den Pass, der von der rechten Seite kam, abzufangen. Da der Britzer nicht sofort verwandelte, sondern sich den Ball etwas weit vorlegte, konnte ich noch dazwischenlaufen. Um Ecke oder Eigentor zu vermeiden, legte ich den Ball zur Seite zu Pete. Großer Fehler, denn einerseits etwas zu kurz und andererseits war Pete noch gar nicht wieder aufgestanden, so dass der Britzer Stürmer sich bedanken und zum 1:3 – Endstand verwandeln konnte. Auch im Endspurt hatten wir – trotz drei bis vier Auswechselspielern – nicht mehr die Kraft für weitere Tore.
Nach dem Spiel waren wir uns einig, eine sehr starke Leistung gezeigt und gegen eine wirklich starke Mannschaft verloren zu haben.

Hans Sch.

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