Nach 40 Minuten war die Welt noch in
Ordnung. Wir lagen gegen den Tabellenzweiten von Stern Britz 1:0 in
Führung. Als wir Mitte der ersten Halbzeit den Gegner mal zugestellt
hatten offenbarte der ansonsten bärenstarke Keeper der Britzer seine
einzige Schwäche: Stephan konnte sich den schwachen Abschlag
erlaufen, ich zog die Abwehr etwas auseinander und Stephan konnte den
verbliebenen Verteidiger ausspielen und schob den Ball zum
unhaltbaren 1:0 ins Netz. Auch danach hatten wir noch die eine oder
andere gute Chance, aber das 2:0 wollte nicht fallen. Aber auch die
Britzer zeigten, warum sie auf Platz 2 stehen und auch unsere Abwehr
einschl. Torwart hatten gute Arbeit zu verrichten, um die zwar etwas
glückliche aber nicht unverdiente Führung zu verteidigen.
Marko hatte uns diesmal vor dem Spiel
eingestellt. Siegeswille, taktisches Verhalten und die Aussicht auf
einen möglichen Aufstiegs- oder Nichtabstiegsplatz waren die Themen.
Nach kurzem Aufwärmen pfiff der Schiedsrichter das Spiel an. Wir,
genauer Dicki und Andres W. konnten in der Abwehr den mit allen
Wassern gewaschenen starken Mittelstürmer der Britzer abmelden, so
dass dieser schon anfing, die Lust zu verlieren.
Doch leider merkten wir erst nach dem
Spiel, dass der 11er, ein Neuling bei den Britzern mindestens genauso
stark war. Ein Bulle, schnell, mit hartem Schuss und sehr guter
Ballbehandlung. Ansonsten in der Wahl seiner Mittel überhaupt nicht
zimperlich .- so auch nicht in der 40 Minuten als Dicki sich an der
Strafraumgrenze nach einem Schlag ins Gesicht nur mit einem Foulspiel
zu helfen wusste. Nach dem Freistoß lief der Elfer in Robben-Manier
mit dem Ball an der Strafraumgrenze entlang. Den ersten Schussversuch
konnte ich noch verhindern, doch nachdem er sich mit dem linken Arm
den nötigen Raum verschafft hatte, knallte er den Ball sehenswert
und unhaltbar zum 1:1 in den Winkel. Armer Pete!
Anschließend passierte das, was uns in
dieser Saison schon so oft widerfahren ist: wir ließen uns die
Butter vom Brot nehmen: Wir erhöhten den Druck, wurden offensiver,
manche pfiffen auf dem letzten Loch und die Ordnung ging flöten.
Britz nahm die Konterangebote dankend an. Nachdem der 11er am
Strafraumeck freistehend den Ball annehmen konnte, hatte er keine
Mühe, mit einer Kopie des ersten Tores das 1:2 zu erzielen.
Auch beim abschließenden 1:3 hatte ich
das Vergnügen, im Zurückeilen einen freistehenden Britzer stellen
zu dürfen. Pete hatte vergeblich versucht, den Pass, der von der
rechten Seite kam, abzufangen. Da der Britzer nicht sofort
verwandelte, sondern sich den Ball etwas weit vorlegte, konnte ich
noch dazwischenlaufen. Um Ecke oder Eigentor zu vermeiden, legte ich
den Ball zur Seite zu Pete. Großer Fehler, denn einerseits etwas zu
kurz und andererseits war Pete noch gar nicht wieder aufgestanden, so
dass der Britzer Stürmer sich bedanken und zum 1:3 – Endstand
verwandeln konnte. Auch im Endspurt hatten wir – trotz drei bis
vier Auswechselspielern – nicht mehr die Kraft für weitere Tore.
Nach dem Spiel waren wir uns einig,
eine sehr starke Leistung gezeigt und gegen eine wirklich starke
Mannschaft verloren zu haben.
Hans Sch.
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