... und der Gegner freut sich nach Spielende über das Unentschieden wie über einen Sieg. - Hatten wir auch noch nicht oft.
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Endlich wieder Sommer, endlich wieder richtiger Rasen !! Aber eigentlich war's wohl heute eher dem Fritz sei Wedder...
Trotz mittwöcheliger Extra-Annonce hatten offensichtlich leider nicht alle unsere Kämpfer ihre nine-inch-nails-Töppen mit dabei, und so schlitterten wir einige Male einigermaßen unelegant über den Spieluntergrund, welcher Camillo Felgen als Reporter von "Spiel ohne Grenzen" einst zu verbalen Höchstleistungen beflügelte.
Aber unsere osmanischen Freunde hatten's diesbezüglich noch weniger getroffen als wir. Ihre Haltungsnoten fielen daher noch schlechter aus als die unseren.
So wurde schnell klar, dass es heute weniger um Schönspielerei ging denn um Kämpfen und Durchsetzen.
Es entwickelte sich ein Spiel, in dem Türkiyem zwar leicht feldüberlegen wirkte, diesen Vorteil indes mangels Bewegungswillens vieler seiner Akteure nicht in Tore umzumünzen verstand. Man kombinierte zuweilen recht gefällig - besonders das gepflegte Kurzpassspiel funktionierte mehrfach erkennbar gut - , aber immer wenn's für den magischen Halbkreis vor unserem Kasten gefährlich zu werden drohte, waren wir entschlossen und mit entsprechendem Körpereinsatz zur Stelle.
Und die wenigen Schüsse, die doch durchkamen, wurden eine sichere Beute des heute absolut fehlerfrei spielenden Pete - oder gingen am Tor vorbei.
Jedenfalls brauchte man nie wirklich Angst davor zu haben, von den Blau-Weissen spielerisch beherrscht zu werden.
Eher andersrum. Unsere Angriffe waren im Vergleich zu denen der Morgenländler in Anlage und Tempo-Vortrag um einiges besser !
Leider kam aber heute bei uns der finale Pass nicht an, was zum einen Teil den Platzverhältnissen geschuldet sein mochte, zum anderen Teil aber auch daran lag, dass wir - je tiefer in des Gegners Hälfte - uns die Bälle umso hektischer und ungenauer zuspielten.
Auch mit unseren wenigen Distanzschüssen konnten wir den Kahn der Gäste nie ernsthaft in Gefahr bringen.
Highlights ? Muss man echt 'ne Weile nachdenken...
Auf des Gegners Seite ein Weitschuss an die Latte, den Pete im Stile eines Radi Radenkovic ausguckte und mit stoischer Ruhe und unbewegt ans Aluminium klatschen liess (was für ein Auge...!) sowie ein aus halblinker, völlig freier Position aus 12 Meter Torentfernung abgefeuerter Volleyschuss, der irgendwo am Haltestellenhäuschen auf dem Parkplatz vor dem Hubi wieder in die Erdathmosphäre eintauchte.
Unsere besten Chancen hatten wir nach einem Kopfball von Manni aus Nahdistanz, der jedoch am Tor vorbeistrich, sowie bei einem aus dem Halbfeld von Stephan angenommenen Freistoßball, mit welchem unser Turbo-Zehner auf und davon gewesen wäre und - so wie ich ihn kenne - cool eingelocht hätte, wenn dies nicht durch den grottenverkehrten Abseitspfiff unseres Lieblings-Referees unterbunden worden wäre. Und dabei hatte Stephan so blendend agiert, war bei Ausführung des Freistosses noch nicht mal auf gleicher Höhe gewesen wie die Abwehr und hatte sich dann blitzschnell nach vorne gestohlen.
Aber es kann der Beste keine Tore schiessen, wenn es der miese Schiri nicht zulässt...
Als wir dann 15 Minuten vor dem Ende des Spiels unsere Schlussoffensive einleiteten und immer überlegener wurden, pfiff der Schiri auch noch vier, fünf Minuten vor der regulären Endzeit ab.
Türkiyemspor - die ja nichts dafür konnten - freute sich, und für uns blieb die Gewissheit, heute zwar nicht den erhofften Sieg gelandet, aber mit fortlaufender Spieldauer den Gegner zusehends besser beherrscht zu haben.
Wenigstens sind wir nun nicht mehr Zwölfter...
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2 Kommentare:
Ich möchte Effendis perfekten Bericht noch um den Hinweis auf einen sehr unauffälligen, aber umso wichtigeren Mitspieler ergänzen - am besten anhand der dramatischen Szene 8 Minuten vor Schluss: Unsere Schlussoffensive läuft, die Abwehr ist entsprechend etwas gelockert. Plötzlich schnappt sich der blauweiße Fünfer den Ball, dribbelt zwei Mann aus und hat nur noch IHN vor sich. Ein erster Haken, Ball behauptet. Aber noch ist ER nicht ausgespielt. Da, ein zweiter, oberfieser Haken, und jetzt hat die Fünf freie Bahn 10 m vor dem Tor. Ein Riesenfrust droht den BSCern, das Blut scheint in den Adern zu gefrieren, zu unvermeidlich scheint der Türkiyem-Siegtreffer. Doch mit einer nicht für möglich gehaltenen Drehung bekommt ER doch noch die Fußspitze an den Ball und stört entscheidend das Versenken des Runden im Eckigen - das Nullzunull hat Bestand. Für Kenner kaum nötig zu erwähnen, dass FRANK SCH. 90 Minuten mit tollem Einsatz alles gibt, dabei immer fair spielt und bei jeder Gelegenheit den eigenen freien Mann sucht (was man von MarcoManniStephan nicht immer behaupten kann - ist vielleicht auch nicht oberste Aufgabe von Offensivspielern, der Rückpass zur gegnerischen Strafraumgrenze wäre aber mal eine überraschende Variante).
Schönen Tanz in den Mai wünscht
#12
Hi Axel !
Ich wusste schon in der zweiten Zeile Deines Kommentars, von wem Du sprichst - kein Scheiss !
Du sagst die Wahrheit über Frank, und nichts als die Wahrheit.
Menschlich sowieso von Anfang an ein Gewinn für unser Team, so ist er mittlerweile auch spielerisch im Verbund mit Hartmut - wie's immer so schön heisst - aus unserer Mannschaft "nicht mehr wegzudenken" !
Auch meine Verbeugung vor Franks Leistung am vergangenen Sonnabend !
Nur in einem hast Du leider nicht Recht.
"90 Minuten mit tollem Einsatz..." Das ging leider nicht !
Ich war gestern den Abend und die halbe Nacht über bei unserem 14er zum Musikholz-Quälen, und bei dieser Gelegenheit zeigte mir unser Gitarren-Genie die Stoppuhr, mit welcher er die Spielzeit in Hälfte zwei des letzten Matches mitgetickert hatte. Die Uhr musste bei 41 Minuten angehalten werden, denn dann war das Spiel aus und vorbei !
Vielleicht hätte Frank an diesem Tage sonst sogar noch Denkwürdigeres leisten können...
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