4. Juli 2006

Erinnerungen an eine hohe Niederlage...

Ende Februar, ein frostiger Wintertag, Spiel der 11er bei Stern 1900. "Zu zehnt auf verlorenem Posten" titelte Effendi damals. In der Tat, doch getreu dem Motto: Wenn wir hier schon nicht gewinnen können, treten wir euch wenigstens den Rasen kaputt, gelang es uns zumindest, den Steglitzern ihre Spielphilosophie zu entwenden.


Der Unterzeichner verstieg sich seinerzeit zu der Behauptung: "Die Deutschen haben das Zeug bei der WM ins Halbfinale zu kommen." Das klang beinahe so aussichtslos wie das Vorhaben, gegen Stern 1900 nicht zweistellig zu verlieren und ziemlich realitätsnah hielt Effendi dagegen: "Sie werden nicht einmal das Achtelfinale überstehen."
Nun ja, wir haben in der letzten Viertelstunde kein Gegentor mehr kassiert und sind mit einem 1:9 nach Hause gefahren
. Und die 'DFB-Spielphilosophie' ziert seitdem die Tür zu meinem Zimmer...

4 Kommentare:

Effendi hat gesagt…

o tempora, o mores !
Soviel Asche kann's ja gar nicht geben, wie ich sie für mein Haupt benötigte...

Aber hätte irgendjemand diese Entwicklung damals - ausser vielleicht Eljay und Klinsi selbst - für möglich gehalten ?
Diese tolle Trainerfindungskommission, die ausser Otto oder Ottmar auch nix anzubieten hatte ? Bis dann der Ex-Bundes-Berti kam und einen gewissen Herrn Klinsmann vorschlug.
Naja, offensichtlich wollte niemand sonst dieses Himmelfahrtskommando übernehmen, aus den Trümmern der 2004-Euro innerhalb von gerade mal 24 Monaten eine konkurrenzfähige Truppe für die WM aufzubauen.
Und nun dies !
Es sind dieselben Spieler wie damals, dieselben Spieler. Keine unbürokratisch blitz-eingebürgerten Südafrika-Superstars, keine Euro-verletzten Bundesliga-Topspieler (eher noch das Gegenteil).
Dieselben Spieler wie damals. -
Aber mit einer völlig anderen Mentalität.
Oder - um mit Eljays geliehenem Poster zu sprechen - mit einer Philosophie.
Fussball, das einfachste Spiel der Welt ? Wohl nicht so ganz, es sei denn, man kann's. Und erkennt, dass es Wege nicht nur auf dem Feld gibt.
Jetzt wollen natürlich einige beim DFB gerne mit im Nationalelf-Licht stehen, aber Urheber des Ganzen waren ja wohl besagter Berti und Klinsi.
Und Klinsis völlige Abkehr von dem bei uns bisher ach so gepflegten Personen- und Hierarchien-Kult. Wenn man sich nur mal das Nicht-auf-dem-Feld-Auftreten von Klose anguckt und mit dem einiger anderer so genannten Welt-Topstürmer vergleicht...

Ich hätte so eine Entwicklung in Deutschland einfach nicht für möglich gehalten.
(Können WIR Ü40er auch was davon für uns rausziehen ?)
Wir hatten ja schon das eine oder andere Nachtgespräch dazu, lieber Eljay; noch lange vor der heutigen "neuen" National-Elf.
Du hattest Recht, und Du hast auch jetzt wieder Recht.
Fussball nur auf dem Feld ist schön und gut, aber mit der entsprechenden Einstellung zu dem Ganzen passieren manchmal kleine und eben auch mal grössere Wunder.
Und auch wenn wir uns heute verabschieden sollten, Klinsmanns Art hat eindrucksvoll bewiesen, wozu man fähig sein kann, wenn's innendrin stimmt.

Und wie Du damals innerlich zu unserer National-Mannschaft gestanden hast, obwohl sie auf dem Feld so was von mittelmässig war, gibt Dir im Nachhinein Recht.
Ich konnte es nicht glauben und bin jetzt ebenso beeindruckt wie ich damals skeptisch war.

Tolles Poster übrigens !

Effendi hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
Axel hat gesagt…

Hallo Effendi,
"Und auch wenn wir uns heute verabschieden sollten ..." - dagegen habe ich etwas! Unsere Jungs können gerne gegen bessere Franzosen oder Portugiesen verlieren, aber nicht gegen arrogante Italiener, von denen mindestens die halbe Mannschaft in einen Wettskandal (weit größeren Ausmaßes als der seinerzeit mit Robert Hoyzer) verwickelt ist, und deren von Berlusconi gleichgeschaltete Medienlandschaft unser Unschuldslamm Frings angeschwärzt hat! Wer gegen Argentinien besteht, wird auch im zu erwartenden Nervenkrieg gegen Italien die Oberhand behalten. Zur Not gibt der sprichwörtliche zwölfte Mann - das Dortmunder Publikum - den Ausschlag. Wobei ich Anfeuern bis zum Versagen der Stimmbänder gut finde, Auspfeifen des Gegners, wie in Berlin geschehen, jedoch primitiv, unfair und nicht im geringsten nötig.
VGr und hoffentlich bis heute Abend
Axel

Effendi hat gesagt…

...bitte differenzieren, Axel.
Wie ja nun auch gerade wir aus D wissen, kann kein Spieler etwas für irgendwas von anderen Geschriebenes, Gesagtes oder angeblich gefilmtes Böses. Klar ist diese italienische Aktion nicht gerade die feine englische Art, aber die Bezeichnung "Unschuldslamm" trifft es ja nun auch nicht so ganz...
Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich diese Italiener für besonders sympathisch halte, aber das, was sie gestern abend gegen uns gespielt haben, war nun mal leider eher von der Qualität, bei deren französischem oder portugiesischem Vorhandensein Du ein Ausscheiden von uns als eher akzeptabel ansehen würdest, wenn ich Dich richtig verstanden habe.
Trotzdem Mist, S......e, K....e !!!
Wann waren wir schon mal soo dicht dran !
Aber die beiden Tore waren doch wohl Weltklasse ! Okay, auf Nummer zwei kam's ja irgendwie nicht mehr so an. Aber das erste Tor - einfach obersupertoll 'rausgespielt, und ebenso vollendet ! Und das zu diesem Zeitpunkt.
Was neben einigen anderen italienischen Attitüden negativ auffiel, war, dass sich bisher nur gerade mal zwei Blaue über ihren Gegner D geäussert haben. Der Rest zerfliesst in Lobeshymnen über die eigene Leistung. Typisches grosskotziges Imperatorengehabe.
Im Ergebnis bin ich deshalb doch wieder an Deiner Seite: Frankreich oder Portugal meinetwegen; Italien muss es aber wirklich nicht sein ! -
Bis nachher, Axel !