30. Oktober 2006

Schon wieder verloren... - Anmerkungen zu einem kuriosen Nachmittag

Eigentlich ist die Geschichte der Niederlage gegen den BSC Rehberge II schnell erzählt (-auch wenn die Dramaturgie der Ereignisse letztlich etwas durcheinander geraten sein mag): Fahriger Beginn beider Mannschaften mit einer wahren Fehlpaßorgie. Dann Mitte der ersten Halbzeit, Stockfehler im Mittelfeld des Berliner SC nach langen Torwartabschlag, Abstimmungsfehler zwischen Keeper und Manndecker: Null zu eins. In der Folge Konsolidierung des Spiels der Schwarzgelben (Stichwort: durch Kampf zum Spiel) und leichtes optisches Übergewicht ohne allerdings zwingende Aktionen. Dann Halbzeitansprache und verhaltene Zuversicht. Nach einigen Hochkarätern der starken Stürmer aus Rehberge in der 57. Minute das vermeintlich vorentscheidende 0:2. Der BSC zeigt Wirkungstreffer. Ein stümperhafter Querpaß des Gästekeepers bringt die Heimmannschaft allerdings unverhofft wieder zurück ins Spiel.

Und eigentlich standen die Chancen für eine erfolgreiche Aufholjagd so schlecht nicht. Wäre da nicht ein Schiedsrichter gewesen, der in der Folgezeit sämtliche Souveränität verloren hat. Seine in den letzten Minuten dann offenkundigen eigenen körperlichen Probleme sind da kaum Entschuldigung. Beginn der Reihe seiner hanebüchenen Entscheidungen der Elfmeterpfiff nach... Nach überhaupt nichts, nicht einmal einem Zweikampf. Die Schwarzgelben sind empört, ihr Spielführer protestiert -wie das sein gutes Recht ist-, allerdings in unangemessener Weise. Der Elfmeter geht deutlich über den Querbalken. Folgt vielleicht erst danach das 1:2? Schwer, bei den andauernden nur noch mit allgemeinem Kopfschütteln quittierten Entscheidungen des Mannes in Gelb die Orientierung zu behalten: Ein zweiter Elfmeter gegen den BSC, der auf Protest und nach Befragung des gegnerischen Stürmers zurückgenommen wird, ein zweite rote Karte gegen den Kaptän von Rehberge der eher Opfer als Täter gewesen zu sein schien -ein Platzverweis der ebenfalls zurückgenommen wurde und anschließend... Anschließend der völlige Blackout (im wortwörtlichen Sinne) des Schiris, der schon zuvor auf sein Unwohlsein hingewiesen hatte, drei Minuten vor Spielende. Ohne Zynismus: Der Mann war mindestens 42 Minuten zu lange auf dem Platz. Und ein Wunder, daß die Begegnung nach alledem überhaupt noch regelgerecht zu Ende gebracht werden konnte.

Man sagt gemeinhin, der beste Schiedsrichter bei einem Fussballspiel sei der den man nicht bemerkt. Das mag als Kommentar genügen. Die Mannschaft des BSC wünscht dem Sportkameraden aus Pankow gute Besserung.
Darüberhinaus bedarf des Spiel aber durchaus noch weiterer Anmerkungen. Nicht unbedingt zu dem grottenschlechten Beginn, aber sehr wohl zur BSC-Aufstellung die so überhaupt nicht funktioniert hat. Okay, das ist etwas, das intern zu besprechen ist. Grundsätzlich muß aber hinterfragt werden, wie sinnvoll es ist, bei einer Mannschaft die -ganz offenkundig- über so wenig Selbstvertrauen verfügt, Leistungsträger zu rotieren. Diese Mannschaft braucht mindestens personelle Strukturen, an denen sie sich orientieren und festhalten kann.
Bedenklich außerdem, daß nach dem Spiel in Johannisthal auch diesmal keine einzige echte Torchance herausgearbeitet wurde. Sicher, die Besetzung gibt nicht viel mehr her. Andererseits bleibt festzustellen, daß eine Mannschaft auf einem dermaßen niedrigen Niveau sich kaum ein bis zwei Totalausfälle leisten kann.
Grobe individuelle Fehlleistungen gab es diesmal nicht. Beim 2:7 in Johannisthal war die Leistung nichtsdestotrotz besser.
Fazit: Ohne Erfolg wächst kein Selbstvertrauen, ohne Selbstvertrauen wird das nie etwas mit dem Erfolg. Nächsten Sonntag steht das Spiel gegen den bislang auch erst einmal siegreichen FC Hellas auf dem Spielplan. Wie lautet die Parole?

1 Kommentar:

Pete hat gesagt…

PAROLE: Drei Punkte.