
Die Gegend rund um den Südstern ist mit ihren Straßenbenennungen durchdrungen vom Geiste der preußischen Befreiungskriege, personell wie geographisch gesehen: Gneisenaustr., Baerwaldstr., Freiligrathstr., Körtestr., Schenkendorffstr. u.v.a. - und natürlich die Blücherstraße.
In der Blücherstraße fanden wir uns - zum zweiten Punktspiel in dieser Woche- am Samstag gegen 14:45 ein. Der geplante Beginn des Spiels verzögerte sich um ca. eine halbe Stunde, und wir dachten so, "...die sind nicht mehr motiviert." Denkste Puppe! sagt der Berliner. Hieß es zur Halbzeit noch 0:1 für uns, schoss die zweite Generation türkischer Einwanderer in der zweiten Hälfte noch vier Tore.
Verdient? Ja, wenn auch in der Höhe vielleicht nicht.
Der Rostocker Gebhard Leberecht von Blücher (16.12.1742 - 12.9.1819) war preußischer Generalfeldmarschall, der auf Grund seiner offensiven Taktik auch MARSCHALL VORWÄRTS genannt wurde. "Rangehen wie Blücher!" ist im deutschen Sprachschatz mindestens noch geblieben und steht für stürmisches und entschlossenes Vorgehen.
Bei dem besagtem Spiel konnte bei uns davon nicht die Rede sein. Unsere Vorhut (Sturm) bemühte sich zwar redlich, aber erstens ziemlich einfallslos; zum anderen waren beide Stürmer der Meinung, sie müssten das Spiel alleine entscheiden. Oder aber..., na ich sage es jetzt mal, im vollen Bewußtsein des Risikos: Oder aber sie wollten ihren Spaß alleine haben, und einfach mal ein Paar Dinge mit dem Ball ausprobieren. Anders sind viele Aktionen von Ihnen nicht zu erklären. Mitspieler liefen sich mehr als einmal schön frei, das sogenannte Spiel ohne Ball, bekamen ihn aber nicht zugespielt. Lieber wurde probiert zwei, besser noch drei Gegenspieler auszutricksen.
Eine auffällige Quote von halbhohen, hohen Bällen, gleichwohl kaum flache Rückpässe, kaum Doppelpässe ließen mich in der zweiten Halbzeit wie General Wellington am 18.6.1815 bei Waterloo denken: "Ich wollte es wäre Nacht oder die Preußen kämen." Damals kam Blücher noch und gemeinsam wurde Napoleon geschlagen.
Wir jedoch, ergaben uns ziemlich schnell in unser Schicksal. Eine unerklärliche Abkehr von unserem Sicherheitsfußball, der zugegebenermaßen auch langweilig ist. Aber uns zweimal in die vorderen Ränge gespült hat.
Im Mittelfeld nichts gewesen außer Spesen, in der Verteidigung verlorene 1:1 Situationen, getoppt von null , zero Unterstützung von anderen Mannschaftsteilen (Ausnahme Ebi, der vorne nicht zurecht kommt und wieder als Verteidiger fungieren will). Na gut, ganz so schlecht wie ich hier berichte, war das Spiel dann doch nicht. Eigentlich waren wir sogar über weite Teile des Spiels mehr in Ballbesitz, sagen wir vorsichtig: überlegen.
Das positivste war noch das Verhalten Effendis. Er erklärte sich zum wiederholten Male bereit, den Schiri zu geben, konnte mit seiner Elfmeterentscheidung für uns, nicht alle Herzen des Gegners erreichen, pfiff aber fast fehlerlos.
War es die schwüle Witterung, war es die Einlulltaktik von Anadoluspor, unsere Lauf- und Kampfleistung war unter aller Kanone (um mit Blücher zu sprechen). Das war um so unverständlicher, da wir bei möglichen drei Aufsteigern noch eine Restchance hätten, dabei zu sein .
Perdu!
Karsten (2), Manne Z. (2-), Manni M. (3-), Andi Sch. (3+ ), Hans Sch. (3-), Marco D. (3-), Amer (3-) Elferschütze, Ebi (3-), Dicki (3), Effendi - Schiri (2+)
2 Kommentare:
...ich weiss ja nicht, was philclinton mit seinem eigenartigen Kommentar meint - Dickis Bericht ist doch soweit okay und bedarf kaum irgendwelcher Highschool-Zertifikate.
Aber wie dem auch sei - irgendwie war das heute nicht unser Tag...
Anadolu war uns konditionell um einiges voraus. Zu merken besonders immer dann, wenn einer der unseren Offensiven an der Mittellinie in Ballbesitz war und regelrecht darum betteln musste, von jemand Nachgerücktem unterstützt zu werden.
Solches passierte mit fortlaufender Spielzeit immer öfter.
Am nachhaltigsten ist mir dabei eine Szene aus der Mitte der zweiten Halbzeit in Erinnerung, als Manni einen Torabstoss ausführt und fünf Sekunden später in Ermangelung anderer BSCer als Anspielpartner für Marco am linken Flügel auftaucht...
Ausserdem - aber auch das hat Dicki ja schon geschrieben - war das heutige Spiel nicht eben eines unserer kreativsten.
Für eine abschliessende Saison-Bilanz wohl noch etwas zu früh, doch selbst eine Niederlage wie dieses hätten wir uns leisten können - Anadolu ist ja sooo schlecht nun auch nicht ! -, wenn wir nicht reichlich Punkte gegen die sogenannten Kleinen hätten liegenlassen, meistens zu Hause...
Schade, dass einige von uns in der Saison gezeigte Superleistungen gegen Mit-Aufstiegskandidaten auf diese Art und Weise so relativ wertlos geworden sind.
Auf einen gelungenen Abschluss der Spielzeit am übernächsten Sonnabend !!!
Saftlos, kraftlos und ideenlos. Am Anfang waren wir noch deutlich überlegen und hätten Tore vorlegen können, aber die Türken wurden immer stärker und wir immer schwächer...
übrigens: durch den Fußball lernt man nicht nur die Stadrt kennen sondern auch die Geschichte! - Danke, Dicki!
Hans
Kommentar veröffentlichen