19. September 2006

Quasselschiri, Leidenschaft und zwei mal Pike

Im Ausklang des mit überraschenden Ergebnissen ausgegangenen Berliner Wahlsonntags und der erstaunlichen Tabellenführung von Hertha BSC fanden sich bei herrlichstem Spätsommerwetter des leider wieder - wie auch der Juli - viel zu trockenen Septembers die Mannschaften des Blauweiß Mahlsdorf Waldesruh II und unsere 7, die heute eine 9 war, zum Punktspielkick auf dem Hubi ein.

Die Aufreger der ersten zehn Minuten im dahinplätschernden Spiel verursachte unser alt-bekannter, 69-jähriger Schiedsrichter, dessen zwangsneurotische Handlungen - sicherlich aufgrund sublimer Verdrängungen im privaten Bereich - und wiederkehrendes schwallartiges Gequassel leider nicht zu übersehen sind. So wurde Torwart Carsten ermahnt, den ansich kurz ruhenden Ball beim Abstoss richtig ruhen zu lassen, während der gegnerische Torwart nach gefühlten 5,999 Sekunden wegen Ballhaltens eine gelbe Karte erhielt.

Doch mitten aus einlullerndem Geplänkel heraus fiel das 1 : 0 - wieder einmal von Marco nach großartiger Vorarbeit von Klaus unbarmherzig mit der Pike erzielt. Großer Jubel, der uns unbeschwert aufspielen ließ. Es folgte eine Phase mit Riesenchancen, zweimal kurz hintereinander strichen allein schöne Schüsse von Manni äußerst knapp am Pfosten vorbei.
Plötzlich aber Schlendrian im Dreamteam: Der Gegner spaziert recht unbedrängt vor unser Tor und schließt mit plaziertem Scharfschuss ab - Carsten zeigt Superreaktion und wehrt ab. Doch dieser Warnschuss rüttelt uns unverständlicherweise nicht auf, Sekunden später ist der Gegner wieder vor unserem Viereckigen und erzielt diesmal mit unhaltbarem Flachschuss das 1 : 1. Leicht geschockt halten wir gerade mal das Spiel offen, einige leichte Fehlpässe (darunter einer von Hartmut, na gut, einmal ist keinmal, diesmal kein Minus dafür) bringen immer wieder den Gegner ins Spiel. Doch dann reißen wir uns zusammen, es wird wieder gut gekämpft, und nach toller Kombination markiert Hans Sch. kurz vor der Pause das zu diesem Zeitpunkt eminent wichtige 2 : 1!


Nach dem Wechsel spielen wir weiterhin stark, erarbeiten weitere gute Chancen, Amer, Marco, Hartmut, Manni und sogar Manne mit einem Kopfball scheitern knapp. Dann der Blackout von Manne: Trotz mehrfachem Zuruf steht er einen Schritt vom Gegner entfernt, der keine Mühe hat, zu versenken.
2 : 2 - der nächste Schock? Nein, diesmal geht ein Ruck durch die Mannschaft, der Kampf wird aufgenommen, mit tollem Teamgeist, Leidenschaft und Einsatz erarbeiten wir uns kontinuierliche Feldüberlegenheit. Und Marco schnappt sich die Pille an der Mittellinie, soliert um zwei Gegner und versenkt abermals mit der Pike - super gemacht Marco, und das mit noch anhaltender Erkältung. Jetzt ist der Widerstand des Gegners gebrochen, er bekommt kaum noch Chancen, alle BSCer arbeiten konzentriert, einmal rettet Carsten noch im Gewühl, und erleidet eine schmerzhafte Schienbeinprellung; gute Besserung Kahninio. Einen unserer schönen Konter schließt jetzt auch Manni nach mehreren vorherigen Fehlversuchen mit schönem Flachschuss ins Eck ab: 4 : 2, die endgültige Entscheidung.

Die Ursachen des verdienten Siegs liegen im im Vergleich zum Gegner überlegenen Mannschaftsgeist und Konzentration, Kampfgeist und Spielwitz, so wird man Tabellenführer. Wären da nicht einige haarsträubende Lässigkeiten und Blackouts, die den Zuschauern zwar reichlich Thrill bieten, jedoch die Früchte des Erfolgs gefährden. Irgendwann kommen Gegner, die dieses bestrafen.
Dennoch überwiegt die Freude über den verdienten Sieg, deshalb heute auch mal keine Schulnoten. Schon in sechs Tagen geht es mit makelloser Bilanz gegen den Tabellenneunten BSV Hürtürkel I, sicher eine leichtere Aufgabe als die Koalitionsverhandlungen der SPD mit Linkspartei bzw. Grünen oder das Auswärtsspiel von Hertha in Mainz.


Axel Sch. 18.09.2006

3 Kommentare:

Dicki hat gesagt…

Ja Axel, Du hast recht! Recht was den Schiri betrifft (aber wäre Dir Nikola K. lieber?), recht mit der Beschreibung und Einschätzung des Spiels. Wie aus einem Guß. Sowohl hinten, wie auch weiter vorne, mit den beiden Unruheherden Amer und Marco. Das Verschieben entsteht eher zufällig, aber wir tuen es!
Nur die obligatorischen Gegentore!? Wie kommt es dazu?
Es sind immer wieder Einzelleistungen der Gegner, die Tore entstehen lassen.
Die Tabellenführung ist sehr schön (Freude! Freude!!), aber hat auch ihre Nachteile: Es entsteht mannschaftsinterner Druck, besonderer Frust nach Niederlagen (und die werden kommen), die Gegner werden weitaus vorsichtiger zu Werke gehen, soll heißen, sie stellen sich hinten rein (s. letzte Saison).
Na gut! Bei unserer Zielsetzung müssen wir auch das lösen!

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
Eljay hat gesagt…

Liebe Freunde.
Mir geht das mit den anonymen Kommentaren ziemlich auf den Zeiger. Ich habe die Kommentarfunktion jetzt so umgestellt, daß sie nur noch von registrierten Nutzern verwendet werden kann. Ich bitte alle Kommentierwilligen sich entsprechend bei blogger.com zu registrieren. Wenn ich das richtig sehe betrifft das vor allem Pete, auf dessen montägliche Anmerkungen wir natürlich keinesfalls verzichten können. Wenn es irgendwelche Schwierigkeiten mit der Registrierung gibt, kurze Mail an mich oder Hans.