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Nie waren wir schlechter als zur Zeit.
Wir verloren unser 11er-Spiel beim FC Hertha 03 mit 0:3 (0:3).
Aber es ist nicht die Niederlage an sich, die zu denken gibt. Es ist die Art und Weise, wie diese Niederlage zustande kam.
Wir liefen mehr oder weniger das gesamte Spiel über wenig bis ganz wenig. Der Gegner - nun wahrlich auch kein Über-Team - war uns läuferisch so überlegen, dass er allein deshalb sein Spiel nahezu ungestört aufbauen konnte.
Immer wieder dieselben Szenen: Ein Gegenspieler hält in seiner eigenen Hälfte den Ball, guckt, guckt nochmal, in aller Seelenruhe. Wird auch nur ansatzweise kein bisschen angegriffen und hat dann, wenn er sich endlich doch zum Abspiel entscheidet, reichlich Optionen.
Bei uns: Rene führt den Ball auf links, ist kurz vor dem Überschreiten der Mittellinie, wird angegriffen. Er möchte erkennbar auch gerne abspielen, hat jedoch nicht mal einen Mitspieler, der sich hierfür anbieten würde. Er fummelt, muss fummeln, und das war's dann...
Ein ums anderemal laufen sich die Zehlendorfer frei, sind dann völlig ungedeckt, während wir die unbedeutenden Räume "sichern".
Ich erspare uns alle weiteren Fussball-Weisheiten zu dieser Thematik.
Am 28. März war es das erstemal, dass wir die gesamte zur Verfügung stehende Trainingszeit mit einem Spielchen ausfüllten, Neun gegen Neun auf zwei Jugendtore, bekannte Sache. Manche würden es auch Bolzen nennen.
Manni machte die erste halbe Stunde nicht mit. Er schoss Freistösse auf das grosse Tor, mit imaginärer Mauer und imaginärem Keeper im Tor. Wieder und immer wieder.
Auch beim nächsten Training dann wieder nur Spiel.
Ich hab' Manni dann mal gefragt, was eigentlich los sei. Viel hat er dazu nicht gesagt, ungefähr nur so viel: > Ich mache, was ich machen möchte und von dem ich glaube, dass es gut für mich ist. < - Ich habe da sowas ähnliches rausgehört wie > Wer bei einem halbwegs vernünftigen Training mitmachen möchte, herzlich gerne, aber weiter den Kasper zu geben, wenn doch keiner mitmachen möchte, das ist nicht mein Ding... <
Würde im übrigen auch zu Mannis Reaktion beim Training am 21. März passen, als er bei Eintreffen von Stephan um 19.25 Uhr auf dem Sportplatz (Stephan war der Erste, der nach Manni gekommen war) ziemlich wortlos seine Klamotten packte und wieder nach Hause fuhr. Verständlich.
Auch beim letzten Training vor knapp 'ner Woche: spielen, sonst nix.
Wenn jemand "Disziplin" ruft, läuft er oft Gefahr, falsch verstanden zu werden. Aber bei uns ist in der letzten Zeit die Disziplin nicht etwa eingerissen, sondern es gibt sie schlicht nicht mehr.
Wir sind drauf und dran, dem zu entsprechen, was einige Mitglieder der Abteilung schon seit langem in uns sehen, nämlich einer Spasskicker-Truppe ohne jede sportlichen Ambitionen (das ist noch recht wohlwollend formuliert).
Damit ich bitte nicht falsch verstanden werde: Ich sehe mich zu hundert Prozent mit in diesem Kreis, bin selber kein bisschen besser, selber faul und phlegmatisch, spiele auch gerne Sieben gegen Zwölf oder was auch immer.
Aber wenn wir so weitermachen, brauchen wir uns nicht über Kopfbälle an die Latte oder den unglücklich in letzter Sekunde zur Ecke abgefälschten Schrägschuss zu unterhalten. Es mangelt uns extrem offensichtlich an den einfachsten Grundlagen, und dies können wir - so wir es überhaupt wollen, was auf mich aber jedenfalls zutrifft - bestimmt nicht dadurch verbessern, dass wir, jeder wie er Lust hat, irgendwann so zwischen kurz vor halb acht und oder nach dreiviertel auf dem Platz sind und dann gucken, ob wir mit oder ohne Leibchen spielen.
Und an Manni - versprochen: hier zum letztenmal - die Bitte, uns wieder zu trainieren, jedenfalls alle die, die's wollen. Und wenn das nicht hinhaut und wir nur ganz wenige sein sollten, die trainieren möchten (was ich natürlich nicht hoffe), dann war's das halt, dann verkleinert sich unser Wettspiel-Kader entsprechend oder wir geben uns einfach einen neuen Namen.
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4 Kommentare:
Hola amigo.
Du hast dein Gelübde gebrochen -sehr gut! War aber auch ein ziemlich hochgestecktes Ziel, auf den nächsten Sieg zu warten. Kann man daraus folgern, daß du es jetzt aufgegeben hast? Nicht doch...
Hallo Effendi,
gehe wie immer konform.
Test.Pete
Na Super, funktioniert wieder. Danke Andreas.
Ich habe die gestrige Niederlage auch als bitter empfunden. Wir standen falsch oder meilenweit von den Gegenspielern entfernt. Im Mittelfeld war ein riesengroßes Loch. Zwischenzeitlich habe ich den Überblick verloren wer eigentlich auf welcher Position spielen sollte. Jeder spielte mal alles. Die Gegentore wurden alle über die Außenpositionen vorbereitet. Zur Grundlinie durch; Rückpass in die Mitte und Zack. Bei zwei Toren standen unsere Verteidiger hinter den Stürmern und waren deshalb chancenlos. Auch bei Eckbällen stehen wir oft hinter dem Gegenspieler, statt neben ihm in Richtung des Tores.Dem Ball entgegenlaufen; Abspielangebote, alles Fehlanzeige. Da lässt sich das Spiel auch nicht schönreden (... Pfostenschuß; Elfer bei Foul an Manni; die waren nach einer Stunde platt). Die waren nicht platt, sondern haben die Anweisung des Kapitäns befolgt (zu Null spielen; Abwehr verstärken und auf Konter spielen). Geht ja auch, wenn man 3-0 führt. Wir können nur Erfolg haben, wenn wir diszipliniert unsere Positionen halten und wenn einer diese verlässt, muss er einem Mitspieler das Anzeigen, damit er diese Position einnimmt.Alles Andere ist Chaos.
Auf ein Neues.
Pete
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