
„Räume die Sportsachen weg! Marianne kommt gleich!“ Nörgelmann lag auf der Couch, die Beine hoch, auf der Lehne. Seit er dieses Buch hatte (Aufwärmen Fußball, Erfolg mit Warm-Up und Cool-Down, Jürgen Freiwald, Rowohlt TB, Reinbek 1994), gab es wenigstens darum keine Ansprachen von Nörgelfrau. Antiquarisch erworben, konnte er jetzt immer, auf das dort angeblich beschriebene günstige hochlagern der Beinmuskulatur verweisen.
Nörgelmann sah wieder mal mit Genuß „In aller Freundschaft“, eine Krankenhausserie. Frau Marquardt, die Verwaltungsdirektorin der Sachsenklinik, intrigierte diesmal gegen Dr. Wolfram von Grevenstein, OA der Internie, der mit seinem Personalvorschlag für die vakante Assi-Stelle bei ihr nicht durchkam.
Ob Marco die Serie auch sieht? Diesmal hatte er die von Eljay im letzten Kommentar geforderten „Unhaltbaren“ mit entschlossenem Rauslaufen geliefert. Schimmis und Nörgelmanns Klöpse hatte er mutig geklärt.
Es klingelte. Hektisch unterbrach Nörgelmann seine Grübeleien über das weite Strecken nicht strukturierte Spiel und schob den ganzen Fußball-Klumpatsch in die Ecke.
Die Marquardt hatte sich in eine Ecke der 2 A mit Stationsschwester Yvonne Habermann verzogen. Sr. Yvonne hatte ihr gesteckt, dass Dr. Martinius ein Studienkollege von Grevenstein ist. Ah Ha! Deshalb also die Bewerbung!
Die freie Mittelfeldstelle konnte im runtergekommenen Poststadion mit Roland G. besetzt werden. Das war ein Volltreffer! Eigentlich waren die gefühlten 60 Grad Celsius und der übergroße Platz nicht optimal für den läuferisch limitierten Roland. Was Spielübersicht, Ballsicherheit und eine gute Schusstechnik ausmachen, präsentierte er mit seinen beiden Toren und vor allem einem überraschenden Nachsetzen, der folgenden präzisen Vorlage auf den wiederum überragenden Stephan (3 Tore!). Das war das erlösende 1: 0. Das lange Anrennen auf das Tor der Sportgemeinschaft Alkoholfreier Begegnungsstätten e.V., mit Großchancen von Amer (aber auch 2 Torvorlagen) schien fast schon sinnlos zu sein.
Die Stöcke schlugen im Treppenhaus ein, wie die Kleinkalibergeschosse beim Übungsabend der Schützengilde Spandau. Marianne hatte vor einem halben Jahr mit Nordic Walking angefangen. Hatte sich diese Skistöcke gekauft, Nordic Walking Sticks genannt. Nörgelmann sagt immer Gehhilfen. „Hallo Nörgel, ich walke jetzt mit Pulsmesser, von Tschibo! Super sage ich Dir!“ An diese Euphorie und die schrille Stimme würde sich Nörgelmann nie gewöhnen können.
Von Grevenstein hatte eine neue Baustelle eröffnet: Schwesternschülerin Bianca war in seinen Focus geraten. Dem Klinikleiter Prof. Dr. Gernot Simoni war auch das hinterbracht worden, er hatte aber den Kopf voll, mit einem sich anbahnenden Kunstfehlerprozeß.
Dabei hatte er seinem Freund aus Heidelberger Zeiten versprochen, auf die Enkelin ein Auge zu haben (Folge 234). Overbecks Unternehmen hatte zu wesentlichen Teilen das neue Magnetresonanztomographiegerät gesponsert. Meine Güte! Was für ein Plot! Was verdient man eigentlich als Drehbuchschreiber?
Nörgelmann sah wieder mal mit Genuß „In aller Freundschaft“, eine Krankenhausserie. Frau Marquardt, die Verwaltungsdirektorin der Sachsenklinik, intrigierte diesmal gegen Dr. Wolfram von Grevenstein, OA der Internie, der mit seinem Personalvorschlag für die vakante Assi-Stelle bei ihr nicht durchkam.
Ob Marco die Serie auch sieht? Diesmal hatte er die von Eljay im letzten Kommentar geforderten „Unhaltbaren“ mit entschlossenem Rauslaufen geliefert. Schimmis und Nörgelmanns Klöpse hatte er mutig geklärt.
Es klingelte. Hektisch unterbrach Nörgelmann seine Grübeleien über das weite Strecken nicht strukturierte Spiel und schob den ganzen Fußball-Klumpatsch in die Ecke.
Die Marquardt hatte sich in eine Ecke der 2 A mit Stationsschwester Yvonne Habermann verzogen. Sr. Yvonne hatte ihr gesteckt, dass Dr. Martinius ein Studienkollege von Grevenstein ist. Ah Ha! Deshalb also die Bewerbung!
Die freie Mittelfeldstelle konnte im runtergekommenen Poststadion mit Roland G. besetzt werden. Das war ein Volltreffer! Eigentlich waren die gefühlten 60 Grad Celsius und der übergroße Platz nicht optimal für den läuferisch limitierten Roland. Was Spielübersicht, Ballsicherheit und eine gute Schusstechnik ausmachen, präsentierte er mit seinen beiden Toren und vor allem einem überraschenden Nachsetzen, der folgenden präzisen Vorlage auf den wiederum überragenden Stephan (3 Tore!). Das war das erlösende 1: 0. Das lange Anrennen auf das Tor der Sportgemeinschaft Alkoholfreier Begegnungsstätten e.V., mit Großchancen von Amer (aber auch 2 Torvorlagen) schien fast schon sinnlos zu sein.
Die Stöcke schlugen im Treppenhaus ein, wie die Kleinkalibergeschosse beim Übungsabend der Schützengilde Spandau. Marianne hatte vor einem halben Jahr mit Nordic Walking angefangen. Hatte sich diese Skistöcke gekauft, Nordic Walking Sticks genannt. Nörgelmann sagt immer Gehhilfen. „Hallo Nörgel, ich walke jetzt mit Pulsmesser, von Tschibo! Super sage ich Dir!“ An diese Euphorie und die schrille Stimme würde sich Nörgelmann nie gewöhnen können.
Von Grevenstein hatte eine neue Baustelle eröffnet: Schwesternschülerin Bianca war in seinen Focus geraten. Dem Klinikleiter Prof. Dr. Gernot Simoni war auch das hinterbracht worden, er hatte aber den Kopf voll, mit einem sich anbahnenden Kunstfehlerprozeß.
Dabei hatte er seinem Freund aus Heidelberger Zeiten versprochen, auf die Enkelin ein Auge zu haben (Folge 234). Overbecks Unternehmen hatte zu wesentlichen Teilen das neue Magnetresonanztomographiegerät gesponsert. Meine Güte! Was für ein Plot! Was verdient man eigentlich als Drehbuchschreiber?

Auch in der zweiten Halbzeit stolperte die Dramaturgie vor sich hin. ABS hatte das 1:1 durch eine Kombination, der beiden nach U40-Aussehenden erzielt. Alkohol scheint auch ein Jungbrunnen zu sein.
Der Gordische Knoten wurde durch eine Aktion, der immer sicherer gewordenen Abwehr durchschlagen. Ein temperierter Paß zu Roland, und der hämmerte den Ball in die Maschen. Wie in den Achtzigern zu Landesligazeiten. Der an sich gute Torhüter von ABS wird noch am Montag glaubhaft versichern, den Ball erst beim rausholen aus dem Netz gesehen zu haben. 2:1, jetzt hatten wir sie. In den letzten zehn Minuten besorgte Stephan nach guten Zuspielen den Rest.
„Guck mal, Nörgel! Hat mir Meikel empfohlen!“. Meikel ist der Nordic Walking Trainer. Nörgelmann sagt immer Gehlehrer. Sportstudent im Hauptstudium, blond, redet viel. Seitdem er die Gruppe übernommen hat, ist die Zahl der Teilnehmerinnen stark gestiegen. Sie stand unmittelbar vor Nörgelmanns Couch. Das Adrenalin stand ihm an der Halskrause, so groß war der Schreck. Ruckartig hatte sie ihr T-Shirt in Guantanamo-orange hochgerissen. Er sah Problemzonen und mehr, und natürlich den Brustgurt des Pulsmessers. „Der Sensor - Total leicht und antiallergisch. Meikel hat ihn auch.“
„Guck mal, Nörgel! Hat mir Meikel empfohlen!“. Meikel ist der Nordic Walking Trainer. Nörgelmann sagt immer Gehlehrer. Sportstudent im Hauptstudium, blond, redet viel. Seitdem er die Gruppe übernommen hat, ist die Zahl der Teilnehmerinnen stark gestiegen. Sie stand unmittelbar vor Nörgelmanns Couch. Das Adrenalin stand ihm an der Halskrause, so groß war der Schreck. Ruckartig hatte sie ihr T-Shirt in Guantanamo-orange hochgerissen. Er sah Problemzonen und mehr, und natürlich den Brustgurt des Pulsmessers. „Der Sensor - Total leicht und antiallergisch. Meikel hat ihn auch.“
Die Marquardt hatte von Grevenstein auf der Chirugischen angetroffen. „Was macht der hier?“ fragte sie sich. In der nächsten Folge müsste es sie rauskriegen. Nörgelmann vermutete, dass Chef Simoni mit der Anästhesistin Dr. Kathrin Globisch eine Leiche im Keller hat. Warum deckte er sie dann so vehement?
„Störe ich?“ fragte süffisant Nörgelfrau, die unvermittelt im Türrahmen stand. „Meikels Pulsmesser, äh, also von ihm empfohlen.“ sagte er lakonisch und zeigte auf die immer noch entblößte Marianne. War es wirklich ein unterdurchschnittliches Spiel? Der größte Gegner war wohl die Sonne und der große Platz, der mit zunehmender Spieldauer virtuell die Ausmaße von Wembley angenommen hatte. Hätte man deshalb zehn Spieler einladen sollen? Aber die Mannschaft hatte Geduld bewiesen, das Spiel angenommen und auf die Chancen gewartet. ABS war nach dem 2:1 nicht nur moralisch angeschlagen, konditionell brachen sie auch langsam weg.
Es hatte lange nach einem 1:1 ausgesehen - es wäre eine Blamage ohne Beispiel gewesen. Gegen den Tabellenletzten, der um die 130 Tore kassiert hatte!
„Solche Spiele müssen auch erst mal gewonnen werden!“ erklärte Andi Sch. Phrasenschweinwürdig. Aber er hatte recht. Also ein gutes Spiel!
Nörgelmann rappelte sich schnell von seiner Liegestatt auf und ging in das Wohnzimmer: „Marianne, zeige mir doch noch mal den Sensor!“
Dicki 29/04/2007
6 Kommentare:
Fussball ist doch ein kurzweiliger Sport. Danke Dicki!
So ein schöner Bericht - da habe ich es doch glatt nochmal mit dem oogle-Konto versucht. Es ging ganz einfach, wie von Eljay beschrieben und es hat nicht länger als 15 Minuten gedauert....
Danke Dicki für den schönen Spielbericht, der deutlich zeigt, dass Fußball die schönste Nebensache ist. Nach dem ersten Lesen hatte ich die Fotos vermisst - beim zweiten Lesen habe ich aber die schönen Bilder vom Poststadion gesehen und den Hinweis, dass man sich den Pulsmesser auch bei Tchibo ansehen kann.
Das mit den Stöcken ist auch ein Problem für Radfahrer, z.B. im Grunewald. Hunde können doch Stöcke holen - ich denke, hier sind unsere Hundebesitzer gefordert.
Unser Spiel war eine Tortur, zum Glück ging den Antialkoholikern am Ende die Puste aus. Und unsere Spielstruktur können wir vielleicht im oder nach dem Training aufbauen.
Und noch was, Dicki: Deine Spielberichte sind echt bildend. Nun weiß ich endlich, worum es in der Schwarzwaldklinik geht. Weißt Du auch etwas über CSI?
Nörgelmann lässt fragen:
Guckst Du CSI? Welches? New York, Miami oder Las Vegas? Ich habe ab und an bei Navy CSI reingeschaut. Aber alles sehr angestrengt, sehr clean. Keine Intrigen, keine Sarah Marquardt.
Tipp: Law and Order. Ich bevorzuge die erste Staffel mit Jerry Orbach (letztes Jahr an Krebs gestorben), aber auch Mariska Harthagay (oder so ähnlich) stampft im Sumpf des Verbrechens ganz überzeugend. Übrigens die erfolgreichste Serie aller Zeiten was die Verkäufe und die Nachahmer angeht (Im Namen des Gesetzes, Der Kriminalist u.a.)
Ich möchte mich auch noch, wenn auch verspätet, in die Lobeshymnen in Bezug auf Deinen Bericht einbringen, Dicki. Während Dein Bericht über die ganze Länge höchstes Unterhaltungsniveau und Qualität garantiert, kann man das von unserem Spiel nicht behaupten (mich nicht ausgenommen - Beim 1:1 hätte ich besser reagieren müssen - war schlafmützig). Nur die letzten 10 Minuten waren wirklich überzeugend. Die aber um so mehr. Alles auf die äußeren Umstande und den möglicherweise unter 40-Altersschnitt des Gegners zu schieben halte ich für zu einfach. Ich glaube wir müssen konditionell noch eine Schippe drauf legen, wenn wir Zitterspiele dieser Art vermeiden wollen. Wie man das machen kann ? Nichts gegen den Trendsport Nordic Walking oder 'Ich geh am Stock und fühl mich gut' aber damit wäre es nicht getan. An spielfreien Tagen ab und zu mal ein paar Tempoläufe zu machen schadet auch nicht - höchstens unserem nächsten Gegner.
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