Gianluigi, Toni und "Uns Uwe"

Am Montag wurde mir die Ehre zuteil, in der 7er – Altliga mitwirken zu dürfen. Das ist insofern für mich als Ergänzungsspieler ganz interessant, weil ich auf diese Weise mal die Möglichkeit habe, Vergleiche mit anderen Mannschaften, in denen ich mitgewirkt habe, anzustellen. Als mir Dicki dann auch noch die Möglichkeit einräumte, einen Spielbericht zu erstellen, war ich sehr glücklich, aber natürlich auch aufgeregt ob der hohen Bürde angesichts der Qualität der bisherigen Spielberichte.

Doch nun zum Spiel gegen Steglitz GB:
Es fing an mit einer Kabinenansprache von mit recht professionellem Einschlag. Auch die von Dicki mit viel Spannung erwartete Präsentation der Mannschaftsaufstellung, die an der Kabinentür angebracht wurde, war beeindruckend. Da wusste ich sogleich, in einem großen Team gelandet zu sein.
Das Warmmachprogramm konnte dann in meinen Augen nicht ganz das halten, was die Mannschaftsbesprechung versprach. Es gab ein einigermaßen uninspiriertes Gekicke 5 gegen 2, das dann zu einem mir bis dato weitgehend unbekannten 5 gegen 3 bzw. sogar 6 gegen 3 mutierte. Auch der Schieri hatte ein Einsehen und unterbrach die Vorbereitung mit den Worten, ob man nicht anfangen könne, was auch geschah.

Wir übernahmen sogleich die Spielkontrolle mit einem über John vorgetragenen Vorstoß, der noch nicht zum Ziel führte. Wenig später war es dann soweit: Nach einer mustergültigen Ablage von John fiel das 1:0 durch einen Distanzschuss. Auch in der Folgezeit agierten wir leicht überlegen, standen aber auch vor allem in der Defensive recht sicher. Etwa Mitte der 1. Halbzeit gingen wir – angeführt durch die aufmunternden Kommentare von außen – 2:0 in Führung, wurden dann aber zunehmend in die Defensive gedrängt. Zwischenzeitlich ging die Ordnung etwas verloren, weil sich der ansonsten recht starke Defensivverband auf ein 2er – Kette in der Abwehr reduzierte, was Anfälligkeiten - vor allem über die linke Außenbahn - verursachte.

Gianluigi Buffon - Juventus Turin - viermaliger Welttorhüter des Jahres

Steglitz, ein technisch nicht schlechtes Team mit Spielern von vermutlich überwiegend türkischer Herkunft, gelang es jedoch nicht, diese Drangperiode in Tore umzusetzen. Noch vor der Halbzeitpause stabilisiere sich das Abwehrverhalten, so dass größere Gefahr gebannt werden konnte. In der 2. Halbzeit agierten wir dann weiterhin mit einer stabilen 3er- Abwehrkette, davor mit 2 Mittelfeldspielern und einem Stürmer – meist John –der sich als erster den Gegnern in den Weg stellte. Ganz stark war Karsten im Tor, der behauptet, seit 180 Minuten ohne Gegentor zu sein. Das gelang vor ihm allenfalls dem Italiener Buffon oder für die Älteren von uns: Toni Turek.


Jedenfalls vereitelte er in der 2. Halbzeit drei hervorragende Gelegenheiten, was dem Team eine unglaubliche Sicherheit gab. Da machte es auch nichts, dass wir einige Großchancen in Gomez-Manier vergaben. Ganz stark im Defensivbereich war auch Schimmi, der vorwiegend in der 2. Halbzeit hinten links aufräumte. Diszipliniert brachten wir das Spiel über die Runden, ohne auf die teilweise aufkommende Hitzigkeit des Gegners zu reagieren. Das gefiel mir als Gastspieler sehr gut, war ich doch oft in Mannschaften aktiv, bei denen einige Spieler für Provokationen recht empfänglich waren.

Nach dem Spiel wurde dieses mit zunehmender Bierseligkeit immer besser geredet. Ich denke jedoch, dass das Wort vom Aufstieg in dieser Phase der Saison eher zu vermeiden sein sollte. Die Mannschaft ist nach meinen kurzen Eindrücken zwar menschlich deutlich höher anzusiedeln, fußballerisch scheint mir die momentane Spielklasse jedoch nicht unangemessen zu sein.



Uwe S.