Also nun denn:
Am gestrigen Montag spielte der Tabellenvierte der Kreisliga A, Staffel 2 (BSC Ü40 B) gegen den Tabellenersten der Landesliga, Staffel 1 (Köpenicker SC Ü40 B).
Die BSC-Siebener verlor 4:2, Halbzeitzeitstand 2:1 für den BSC (!).
Die Tore für die Grunewälder erzielten Andi Hä., der einen Abpraller nach einem Knaller von Schimmi verwertete, und Manni, der seine linke „Klebe“ mit einem präzisen Distanzschuss zielführend einsetzte.
Die spielreifere, die auf fast allen Positionen gleichwertig gut besetzte Mannschaft hat sich durchgesetzt. Den fairen Köpenickern viel Glück weiterhin.
Das sie phasenweise in die Bredouille kamen, lag an einer konzentrierten, kämpferisch überzeugenden BSC-Mannschaft. Sie hielt sich bis auf die Schlussminuten an die Vorgabe, erst beim Eindringen in die BSC-Hälfte Druck auf den Ball zu erzeugen. Der Gegner sollte erst hier gestellt werden, incl. seiner Abspielmöglichkeiten. Und das wurde mit Inbrunst getan, was einen Köpenicker zu dem Ausspruch verleitete: „Was soll ich denn noch probieren?“
Tormöglichkeiten sollten durch vereinzelte Nadelstiche, Konter erspielt werden. Das gelang den Gelb - Schwarzen recht gut, auch als der Landesligist in der zweiten Halbzeit dazu überging, den Gegner zuzustellen, und das schon bei den Verteidigern. Taktisch gereift, stellte der BSC von „hinten rausspielen“ auf „lange Pässe nach vorne“ um, was immer wieder zu gefährlichen Situationen gegen Köpenick führte. Nach Hilferufen ihres Torwartes eilten mehrmals alle Tabellenführer panikartig vor ihr Tor, um die Pokalsensation abzuwenden.
Mangelnde Chancenverwertung und fehlende Standards im Aufbauspiel - deren Konsequenz Ballverluste waren - verhinderten diese.
Die Einzelbewertung:
Karsten: Verhinderte mindestens zwei „Hundertprozentige“. Nach dem Spiel wurde diskutiert, ob das erste Tor tatsächlich unhaltbar war, und ob er beim dritten nicht hätte rauskommen müssen.
Eljay: Das beste Spiel seit Monaten. Durch seine Zweikampfführung; im Spiel nach vorne nicht immer berechenbar für seine Kombinationspartner.
Schimmi: Seit Wochen in Bestform. Der Vergleich mit Kohler wurde hier schon angeführt. Belohnte sich selber mit dem ersten Tor, welches zu 50% auf seine Kappe geht.
Klaus Sch.: Der Maik Franz der Siebener. Der nächste Entwicklungsschritt wäre mehr Ruhe bei Ballbesitz und Kopf nach oben. Wie Schimmi Bestnote.
Micha Sch.: Sein erstes Spiel in dieser Saison. Läuferisch eine Bank, sein Stellen des Gegners könnte variabler sein. Ob es schlau war, ihn in der zweiten Halbzeit gegen den dribbelstärksten Köpenicker spielen zu lassen, sei dahingestellt.
Andi Hä.: Eine Wonne seine Ballan- und mitnahme zu sehen. Eigentlich offensivorientiert, leistete auch er in den vorderen Räumen ungeliebte Defensivaufgaben. Sein Standard, das Vorstoßen in den Torraum des Gegners, brachte wieder einmal den Führungstreffer.
Manni: Endlich ein erfolgreicher Abschluss seiner überdurchschnittlichen Schusstechnik. Vorbildhaft in der Rückwärtsbewegung. Aber warum lässt er sich wiederholt bei 1:1- Defensivsituationen ausnehmen?
Andi Sch.: Die Überraschung! Fuerteventura scheint ein Kraftquell zu sein. Sichere Ballannahmen, überlegte Abspiele, eben berechenbar. (Achtung Feuilleton!): Wer den Berlin-Marathon gewonnen hat, interessierte ihn nicht so sehr.
Stephan B.: War wieder einmal überall. Was wären wir ohne ihn? Ständige Anspielstation durch sein läuferisch aufwändiges „Anbieten“. Aber auch eine Diskussion für sich: „Lässt er sich nicht manchmal zu weit nach hinten fallen? Müsste er sich nicht mittiger postieren?“ (Vorsicht Ironie!): Sch***e so einen Universalspieler zu haben!
Fazit: Die Siebener hat sich gut verkauft! Sie hat sich Respekt verschafft! Die Diskussionen nach solchen Spielen wie „…hätte Manni den reingemacht…“, „…hätte Andi Hä. früher abgezogen…“ usw. usf. hört der Autor schon seit vier Jahren. Sie helfen nichts.
Aber mit dieser disziplinierten Einstellung, und diesem Personaltableau ist die Siebener für die kommenden Aufgaben gut gerüstet.
Dicki 07/10/2008
1 Kommentar:
Zu erwähnen bleibt noch die spielerisch starke Leistung von Dicki, der die gegnerischen Angriffe ein um's andere Mal stoppte und mit Übersicht auf Offensive umschaltete.
Michael
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