... der BSC natürlich mit dem gesamten dreamteam. Zunächst stellte sich eine schwere Ausgangslage für Freitag, den 10. Oktober: Angesetzte Spiele sowohl für die zweite 11-er als auch für die 7-er der Ü40. Außerdem bereits Spiele am Montag und Mittwoch. Während sich ein KK so etwas für Jogis Truppe an diesem Wochenende vielleicht gewünscht, in Anbetracht der Summe von 11+7=18 ihm dies freilich keinen Startplatz eingebracht hätte, diskutierte man am Hubi im Vorfeld mögliche Präferenzen. Es galt Mannis Devise: Jeder Spieler entscheidet selbst, wo er spielen will. Klar eigentlich: Wer soll sonst entscheiden, wo der Einzelne spielen will. Ob er spielt, entscheidet Manni. Spaß beiseite. Manni hatte keine Zeit. Ein Gerangel um den Leitwolf konnte so nicht stattfinden. Besonderes Interesse – zurecht, wie die einmal mehr positiven Spielkritiken anschließend bestätigen - richtete sich selbstverständlich auf Stephan B., der auf Schimmis Liste nicht erscheinen wollte und sich dann wie der Listenführer selbst in der 7-er wiederfand, nachdem interne Unterstützung der 11-er gesichert war.
Als solche tauchten am Freitag Abend in Friedrichshain Roland, Esti, Nischi und Ralle auf. Was sie mitbrachten, war die Siegermentalität und ein hoch anzurechnendes Vermögen, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Hochachtung und reichlichen Dank.
Wer hatte zu spielen? SG Medizin Friedrichshain I, beim Anstoß Tabellenzweiter, ungeschlagen mit frischen 8-0 (in Friedenau) und 6-1 (bei Corso Vineta) -Siegen im Rücken. Dagegen der BSC II, konstant mit unglücklichen Niederlagen, andererseits auch nicht mit mehr Gegentoren als der Tabellenführer.
Unsere Abwehr präsentierte sich ungeheuer stabil. Nach den mehrfachen Versuchen mit zwei Sechsern erwies es sich bei den spiel- und schussstarken Medizinmännern als Erfolgsrezept, es einmal mit zwei Torhütern zu probieren. Vor Pete hielt Ralf die Verteidigungslinie mit dem wieder enorm starken Klaus und Esti, jeweils die Ruhe bewahrend, rechts außerdem Hansi mit bewundernswertem Einsatz und Zweikampferfolg. Im Mittelfeld rechts Roland mit gefühlten 4 Minuten Einsatz, anschließend unermüdlich und anspielbereit Boris; daneben Michael N. (Nischi), dribbelstark mit stets latenter Gefährlichkeit, Effendi, namenstechnisch wahrscheinlich ein Stammhalter der Effektivität, im richtigen Moment immer an der richtigen Stelle, weiter links mit bemerkenswertem Ersteinsatz Albert, für ihn in der zweiten Hälfte als gewohnter Rückhalt der sonst schreibende Frank B., davor als Torpedo Carsten, nach dessen Verletzung in der zweiten Halbzeit Michael S., mit Vorwärtsdrang außerdem Stephan D., der heute seine Party auf dem Platz feiern sollte.
Das Mittelfeld gehörte weitgehend den Platzherren, die erkennbar gut kombinierten, an Abschlüssen aber überwiegend gehindert werden konnten. In die erste Drangphase hinein fiel indes das Führungstor für den BSC. Eine verunsicherte Rückgabe bei Friedrichshain ließ deren Torwart die Übersicht verlieren. Er kam so weit raus, dass der nach Balleroberung dies erkennende Nischi aus ca. 45 Metern ins leere Tor traf. Das war schon Klasse. Auch im Weiteren. Wenn er den Ball bekam, dann brannte es vorne. Leider pfiff ihn und ein anderes Mal Carsten der nicht übermäßig unparteiische Schiedsrichter aus aussichtsreicher, angeblicher Abseitsposition zurück. Eine noch verstolperte Chance hatte auch Stephan in der ersten Halbzeit. Bei dem Gang in die Kabinen äußerte sich der Schlussmann von Friedrichshain zu einem seiner Mitspieler, sie könnten froh sein, nicht 0:2 zurückzuliegen. Eine denkbare Sichtweise.
Nach der Pause konnten wir uns jedoch auf etwas gefasst machen. Der Tabellenzweite machte Druck und kam bereits nach zehn Minuten, als ein Ball nicht weit genug rausgehauen wurde, mit einem platzierten Schuss aus halbrechter Position zum Ausgleich. 1:1. Pete war ohne Chance. Eingeräumt werden muss an dieser Stelle, dass unser Gegner schon vorher einen Unterkante-Latte-Treffer zu verzeichnen hatte. Erst einen, nachher noch einen. Auf der Insel hätte zumindest in einem Fall mit Torentscheid gerechnet werden müssen. Friedrichshain war im Kommen. Man wollte die Sache nun standesgemäß erledigen. Wir waren ziemlich eingekesselt, hatten dem aber stets etwas entgegenzusetzen. Und es klappte noch einmal. Bei einem der Konter vermochte Stephan in wahrer Boris-Manier einen Kopfball in der rechten Torecke unterzubringen. Meine Herren, da war was los. Die Medizinmänner waren geschockt.
Die haben aber weiter kombiniert. Kamen über außen, kamen über die Mitte. Gleichwohl: Die Abwehr hielt und Pete hielt. Es war ein Kampf. Und der BSC hat sich nicht einschüchtern lassen. Roland hat sich von der Seitenlinie aus weiter mit dem Schiri angelegt, der ihn bei erneutem Meckern des Geländes verweisen wollte. Auf dem Platz gaben wir keinen Ball verloren und wir versuchten uns in gelegentlichen Befreiungsläufen. Scheinbar einigermaßen chancenreich gelang es gar dem Siebzehner, seinen gegnerischen Verteidiger über dessen Spielhälfte abzuhängen. Das Leder an dem abdrängenden Torwart vorbeizuspitzeln, funktionierte aber nicht mehr, wie es einem der routinierteren BSCler vielleicht geglückt wäre. Noch bei eingeschaltetem Flutlicht ertönte dann der Schlusspfiff. Endstand. 2:1. Gewonnen.
»So was von unverdient«, meinte ein gefrusteter Friedrichshainer spontan. Es handelte sich um den Vertreter einer Mindermeinung, die jedenfalls nicht in unserer Kabine herrschte. Die Mannschaft hat erfrischend aufgespielt und ein Zeichen gesetzt. Ganz Friedrichshain konnte sodann hören, was hier abging. Der Platzwart hat uns nachher rausgeschmissen, sichtlich beeindruckt von unserer Stärke aber eher rausgebeten. Als Letzte sind der Siebener und der Siebzehner schließlich über den Zaun geklettert. Der Weg hat sich gelohnt.
Michael
FÜR MICHA
8 Kommentare:
gerade für Dich diesen Beitrag gepostet, lieber Micha, ist alles Erlebte noch einmal sehr lebendig geworden.
Schöner und plastischer als Du es getan hast, hätte man den Fight wohl kaum schildern können !!
Alles weitere von Dir angebotene eventuelle Aufarbeiten meinerseits erübrigt sich ob Deiner Reportage total.
Nur soviel noch von mir:
Zu allen absolut zurecht gelobten 11er-Helden - ich habe während meiner gesamten bisherigen "Karriere" im BSC unseren Torwart niemals stärker und souveräner erlebt als in diesem Spiel, Prädikat absolute Weltklasse !!
Und zu dem von Dir kurz angesprochenen Selbsteinordnen eines jeden Spielers (7er oder 11er): Ich finde es völlig okay und legitim, wenn jeder seinen Platz dort finden möchte, wo es ihn hinzieht.
Nur sollte dies dann vielleicht auch künftig bei gewissen Personalüberhängen in gewissen Situationen nicht gänzlich in Vergessenheit geraten (ich denke hier zum Beispiel an Hansi, der am Freitag nachgerade ein Vorbild besonders in kämpferischer Hinsicht war; eine Tugend, die ihm bisher nicht immer unbedingt zugeschrieben werden konnte, auf den aber wirklich ganz eindeutig Verlass war ! - Aber nicht nur an Hansi, sondern auch an manch' anderen bisher nicht unbedingt als Stammspieler der 11er anzusehenden Mitspieler unseres Kaders).
74:26 Ballbesitz für MF, 15:1 Ecken für MF, viele bessere Einzelspieler bei MF, aber der Sieg für uns ! -
Das Match war einfach nur geil !!!
Vielen Dank für Dein überschwengliches Lob. Die Torschüsse waren aber auch dankbare Torwartbälle.
Entscheidend für unseren ersten Sieg nach gefühlten fünf Jahren war eine von Ralf blendend organisierte Abwehr, ein wieselflinker Nischi, ein alles in Grund und Boden rennender Klaus, ein gefühlte hundert Abschläge tretender Esti, ein Albert der im defensiven Mittelfeld nichts anbrennen ließ, ein Hansi der sich in Ball und Gegner verbissen hat und ein Stefan Dau der sein erstes Pflichtspieltor erzielt hat. Alle nicht genannten haben eine ebenso grandiose kämpferische und zum Teil spielerische Leistung geboten. Bemerkenswert war unsere Nervenstärke. Auch nach dem Ausgleichstor war von Hektik nichts zu spüren. Das war nicht immer so. Auch die Anfeuerung von Roland und Carsten an der Außenlinie haben uns gut geten. So konnte sich keiner hängenlassen.
Alles in allem: "Großer Sport Jungs."
Pete
Na endlich! Das wurde aber auch langsam Zeit! Den Siegesrausch konnte man noch gestern beim Training spüren. Gratulation! Es soll ja insgesamt eine überzeugende Leistung gewesen sein, kämpferisch und von der Einstellung her.
Wie man sieht, können externe Leistungsträger eine ganze Mannschaft "mitziehen". Vielleicht ein Modell für die Zukunft.
Zu dem "Selbsteinordnen eines jeden Spielers": So war es nicht! Bis zum Mittwoch vor dem Lucky Friday haben besagte Mannschaftskameraden gebetsmühlenartig betont, dass sie dort spielen, wo sie gebraucht werden. Zu meinem Leidwesen: Ich hatte zwei Tage vor unserem Spiel lediglich 6 (sechs) feste Zusagen!
Bitte keine Legendenbildung!
Danke für die Glückwünsche von Dir, lieber Dicki, wie auch von Dir, Hans, im Namen aller Sieger !!
Mal seh'n, inwieweit dieser Erfolg uns einen neuen Anschub gibt. (Klaus meinte direkt nach dem Spiel auf dem Gang in die Kabine zu mir, dass das jetzt nach zwei Jahren Elfer mit insgesamt einem Punkt für ihn der allererste Elfer-Dreier gewesen sei.)
Ich glaube zwar nicht wirklich daran, dass dieser Sieg jetzt unbedingt die Geburt einer "neuen Super-Elfer" war, aber schön war's allemal und Balsam für geschundene alte Fussballer-Seelen... -
Zum Thema Legenden: Ich war am letzten Mittwoch unfreiwillig leider nicht beim Training, kann also von daher durch eigene Wahrnehmung weder bestätigen noch in Abrede stellen, dass Mannis Leitmotiv "...jeder wo er selber möchte..." wie geschildert ausgegeben worden ist; ich habe jedoch keine Veranlassung, daran zu zweifeln, dass diese Stelle in Michas Bericht authentisch wiedergegeben ist.
Aber wie schon gesagt: Ist doch absolut okay, dieses Procedere. -
Nur dass die Elfer zum Beispiel einen Hartmut oder Schimmi, einen Stephan, Andreas oder John nicht gebraucht hätte, das erschliesst sich mir nicht unbedingt. Ich hätte mich im Gegenteil sehr gefreut, wenn diese mir sportlich wie besonders auch menschlich sehr wertvollen Mitspieler bei der Elfer mit dabei gewesen wären !
Die Wahrheit auf den Plätzen sah dann jedenfalls so aus, dass sowohl die 7er wie auch die 11er jeweils drei "Ergänzungsspieler" hatte, wobei vier der 11er die besagten und bedankten "Einser-Exen" waren.
Dabei sah die mir erzählte Stimmungslage im Vorfeld einhellig so aus, dass das 7er-Spiel deshalb einen höheren Stellenwert hatte, da der 7er als 3-0-1-Team bei einer 1-0-3-Truppe wohl erheblich höhere Erfolgsaussichten eingeräumt worden waren als der 11er als Tabellenletzter beim Tabellenzweiten... Aber auch das finde ich absolut nachvollziehbar; verstehe es nicht nur, sondern habe auch Verständnis für die Entscheidung derjenigen, die sich in dieser Situation pro 7 und contra 11 entschieden haben.
Und Mannis Devise, dass jeder Spieler selber entscheiden soll, ist doch wohl unzweifelhaft die beste !
Alles, was ich anhand der aktuellen Situation befürworten würde, ist allein, künftig diejenigen nicht zu vergessen, die in der Stunde X ihr Kreuzchen bei der Elfer gemacht und durch ihr tolles Spiel mitgeholfen haben, diesen Jahrhundert-Sieg einzufahren.
Wir sollten jetzt keinen Streit vom Zaun brechen wer, warum , aus welchen Gründen in welcher Mannschaft mitgespielt hat. Die 11er hat mit ihren "Externen" einen echten Glückstreffer gelandet. Es ist mehr als zweifelhaft, ob wir das Spiel ohne Ralf, Esti, Nischi und sogar Roland an der Außenlinie gewonnen hätten. Dank nochmals an die Genannten. Der Tenor vor jeder Saison lautete immer: "Wir sind ein Team; es gibt keine 7er und 11er-Spieler." Daran sollten wir festhalten.
Niemand bricht doch hier irgendeinen Streit vom Zaun, und es geht doch auch überhaupt nicht darum, wer nun vielleicht Recht hat und wer nicht. Sondern nur darum, was richtig ist.
Wir haben uns doch alle viel zu gerne, um auch nur im Entferntesten aufeinander loszugehen oder was auch immer...
Im übrigen hatten wir am 11.08.04 eine Sitzung, auf welcher unter den 87 Prozent aller Teammitglieder auch Du, Pete, anwesend warst. Jeder hatte dort seine Prioritäten hinsichtlich 7er oder 11er festgelegt (das Protokoll wurde damals per Rundmail an alle Mitspieler gesendet).
Mir geht es wirklich nur um eins:
Spieler, nicht unbedingt Stammspieler der 11er, Spieler also wie z.B. der genannte Hansi reissen sich - am letzten Freitag auf jeden Fall ! - in Stücke, geben ihr Bestes und helfen mit, das Spiel erfolgreich zu gestalten.
Ich bin der Ansicht, dies sollte bei der nächsten (den nächsten..?) Mannschaftsaufstellung(en) der 11er seinen Niederschlag finden.
Die Frage ist nicht ob Hansi spielt oder nicht. In der Form vom Freiteg ist er gesetzt. Die Frage lautet: Warum erklären einige Spieler in der Mannschaftssitzung das Ihre Priorität bei der 11er liegt und spielen dann in der 7er. Die Antwort kenne ich leider auch nicht.
Glückwünsche auch von mir, das wurde nun höchste Zeit, und dann gleich gegen den Tabellenzweiten - Chapeau!
Der Bann ist gebrochen, und nicht zu vergessen: nun kann auch Effendi sein Gelübde einlösen und wieder seine fabelhaften Spielberichte posten, besonders gewürzt mit Sachkunde, Humor und ab und an malerischen Türkeibildern...
VGr
Axel
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