21. November 2008

Die Störche flogen nicht – 2 : 5

Der BSV 92 war mal ein großer, namhafter Verein in Berlin. Und das nicht nur im Fußball.
Sie brachten Handballnationalspieler hervor (Horst Käsler), spielten vor 30.000 Zuschauern gegen Hertha, TeBe und Viktoria 89 um den Aufstieg in die Anfang der Sechziger neu geschaffene Bundesliga. Diese Spiele wurden direkt im Radio übertragen, heute sagt man live. Sie wurden Vierter. Das ist lange her, und die Spielstätte heißt auch nicht mehr Lochowdamm.
Während heute in den Grundschulen der City-West in den Sportarten Hockey, Leichtathletik und neuerdings auch Fußball, der Berliner SC erste Anlaufadresse ist, war der Berliner Sport Verein von 1892 e.V. in den Sechzigern Dreh- und Angelpunkt für Fußballaktivitäten in diesem (erweiterten) Kiez.

Andi He, Andi Hä., Boris, Manni, Renè, Hansi (mit Wolfgang Sidka!), Peter R. und ich, spielten alle mal dort. Auf Grund der Schwarz – Weißen Spielkleidung „Störche“ genannt.

Am Montag spielten sie in einem dunkleren Blau, ähnlich dem, des Gelsenkirchner Bundesligisten. Ob es an dieser (satzungswidrigen) Farbwahl lag, oder an einer BSC – Siebener, die an diesem Tage richtig gut drauf war, sei dahingestellt.

Zuerst hatte ich Bedenken. Es regnete in Strömen, ein leichter Wind zog über das direkt an der Stadtautobahn gelegene Spielfeld. Wie bekannt, sind Karsten und Andi Hä. Schönwetterspieler. Nein, ich meine damit, dass sie lieber bei 25 Grad, guter Sicht, trockenen Kunstrasen, und wer weiß was sonst noch, spielen, aber für uns Schlüsselspieler sind.

Wir wussten, dass sie nur mit zwei festen Verteidigern spielen, wir also Freiräume haben könnten. Unsere anderen Gegner haben meistens drei hinten, wobei einer, auch mal zwei von denen, sich kontinuierlich in die Offensivarbeit einmischen, gegen den Ball arbeiten, auch vorne.

Ich kürze hier mal ab: Ein flottes Spielchen, bei dem wir schnell in Führung gingen, die Angriffsbemühungen der „Störche“ unterbanden, und die beiden Schönwetterkameraden zu den Besten gehörten.
Kurz vor der Halbzeitpause hieß es dann auch schon 2:0 für uns, jetzt hieß es die nächsten zehn Minuten zu überstehen, und das „Ding nach Hause schaukeln“. Dann das 3:0, alles klar!

Denkste! Mit einem Doppelschlag das 2:3 und einige zitterten nicht nur wegen der mittlerweile durchnässten Kleidung.
Dann eine Traumkombination (Eljay auf Stephan B., nach Ballgewinn durch einen mir nicht mehr bekannten Verteidiger), zeigt Stephan B. zum ersten Mal in dieser Saison Killerinstinkt, strebt nach positiver Lösung einer 1:1 Situation alleine auf das vom BSV-Keeper gehütete Kleinfeldtor zu – und versenkt souverän.
Die Entscheidung! Das war allen klar!

Das folgende Tor war daraufhin nur noch Formsache. Nach einer Ecke von Manni macht Trainingsweltmeister Andi Sch. ein Pantelic – Tor. Mit dem Kopf, seitlich zum Tor stehend. Wie, haben hinten nur wenige genau erkennen können, deshalb erzählte Andi es allen gerne noch mal in Einzelheiten.
Das zweite Derby also 5:2 gewonnen (das erste gegen den 1. FC Wilmersdoof allerdings verloren).

Die Besetzung: Karsten (2), Schimmi (3-), Dicki, Eljay (2-), Andi Hä.(2), Peter S.(1-), Manni (3+), Andi Sch. (3+), Stephan B. (2)

Tore: weiß ich nicht genau: zwei Peter S.?, eins Stephan B.? Andi Hä. eins? Bitte melden!

Schiri: Hans Sch., hatte sich mangels erschienenen Schiris bereit erklärt. Danke!
Hatte aber keine Probleme mit uns und den angenehmen, überaus fairen „Störchen“


Dicki 2/12/2008

1 Kommentar:

Dicki hat gesagt…

Hans Sch. :

In der Tat ein intensives und sehr faires Spiel. Als Schiedsrichter hatte ich einen guten Blick auf das Tor des Tages. Oft haben Tore nach Ecken (trotz jahrelangen Trainings) etwas Zufälliges - das überaus wichtige 3:0 von Andi Sch. war aber prima herausgespielt:

Die Störche hatten einen sehr rustikalen Abwehrspieler, Größe und Gewicht mindestens wie Andi Sch. aber überall Haare und nicht sehr knackig - ich nenne ihn mal Gattuso.
Andi positionierte sich bei der Ecke im Torraum am kurzen Pfosten, Gattuso wusste, dass von dort die Tore fallen und wollte Andi wegdrängen. Andi hielt mit angelegtem Arm dagegen. Als Andi auch den zweiten und dritten Rempler konterte, war Gattuso schlicht ratlos und stellte sich einen Meter hinter Andi.

Mannis Ecke kam herein wie ein Strich, genau in der richtigen Härte und Höhe, so dass Andi den Ball seitlich einnicken konnte. Stellungsspiel (1), Zweikampfverhalten (1), Eckenschießen (1), Kopfball (1).