5. November 2010

14 Tore und unzufriedene Gesichter...

Die Spiele der dritten und der ersten Ü 50 am Montag bzw. am Mittwoch hatten erstaunlich viele Parallelen. Beide Teams gewannen klar und erzielten gegen Gegner aus den unteren Tabellenregionen jeweils 7 Treffer und doch herrschte eine gewisse Unzufriedenheit vor. Grund dafür sicherlich die vergleichsweise hohe Zahl der Gegentore, die die Auftritte alles andere als souverän erschienen liessen.

Im Fall der Ü 50-3, die mit dem Lichterfelder FC fraglos den schwächeren Kontrahenten erwischt hatte, greift diese Diagnose zweifelsohne zu kurz. Das Team startete mit viel Engagement und konnte auch gleich ordentlich Druck aufbauen, der nach bereits wenigen Minuten zu einem Strafstoss führte. Daß der nicht in zählbaren Erfolg umgewandelt werden konnte, schien auch nicht weiter ins Gewicht zu fallen, stand es doch bald durch Tore von Stephan B. nach einem scharf hereingegebenen Eckstoß bzw. durch Volker D. mit einem allerdings nicht wirklich gefährlichen Distanzschuß schnell 2:0. Eher zufällig dann der Anschlußtreffer der Lichterfelder.
Was erst nach einem kleinen Betriebsunfall aussah, entwicklete sich zu einem echten Problem für die Mannschaft des BSC. Statt der ins Auge gefaßten Ballzirkulation mit geordnetem Spielaufbau wurden die Bälle viel zu früh mit langen steilen Pässen in die Spitze befördert, wo sich unsere Stürmer meist einer Überzahl an Gegenspielern zu erwehren hatten. Folge war eine hohe Zahl unnötiger Ballverluste, die, gepaart mit fehlender Positionstreue im Mittelfeld, die förmlich mit Händen greifbare Verunsicherung weiter vergrösserte.
Wurde in der Pause zwar Besserung gelobt, so geriet die Mannschaft mit dem Billardtor-Ausgleich kurz nach Wiederanpfiff vollends ins Wanken. Lichterfelde witterte schon Morgenluft; der BSC blieb jetzt aber konsequent beim vereinbarten Forechecking und zeigte sich dem Gegner dabei nicht nur läuferisch klar überlegen, sondern wirkte einfach wacher und spritziger. Ohne große spielerische Glanzlichter konnte das Ergebnis erst auf 5:2 erhöht werden, später sogar nach u.a. drei Treffern von Peter S. auf 7:2, ehe Lichterfelde dann mit einer Einzelleistung den Schlußpunkt zum 7:3 setzte.
Nach zuvor 11 Toren in 6 Partien, darf die Ausbeute aus dieser Partie als durchaus gut bezeichnet werden. Vor allen Dingen gelang der Dritten etwas, was ihr bis dato ausgesprochen schwer gefallen war, nämlich einen Gegner unter Druck zu setzen, zu dominieren. Über welche Wege ihr das gelungen ist, sollte unbedingt im Hinterkopf bleiben. Die Umsetzung der taktischen Vorgaben war ohne Frage schlecht bis katastrophal. Oder anders ausgedrückt: hier gibt es Trainings- und Gesprächsbedarf!

Das Spiel der Ersten in Buchholz hatte, wie gesagt, große Ähnlichkeiten zur Partie der Dritten, krankte letztlich aber an anderen Unzulänglichkeiten. Das Spiel in der Offensive war beinahe ohne Fehl und Tadel. Die Mannschaft baute mit gutem Passspiel über die Außen und zugleich vielen Positionswechseln erheblichen Druck auf den Gegner auf, der die Mannschaft durch Treffer von Karsten M. und Roland G. bald in Führung brachte. Schien der Anschluß zum 2:1 noch eher wie ein dramaturgischer Irrtum, fühlte sich bei den weiteren Gegentreffern zum zwischenzeitlichen 3:2 bzw. 5:3 und dann 7:4 keiner mehr richtig amüsiert. Hierbei hatten sich vielmehr Schwächen offenbart, die mit der Diagnose: den Gegner unterschätzt, nur unzureichend beschrieben wären. Auch mit Abstimmungsproblemen in der Hintermannschaft (inklusive Torhüter) ist die Sache nicht wirklich erklärt. Eher ist wohl eine mangelnde Konsequenz im Defensivverhalten anzuführen, ein schlechtes Umschalten von Angriff auf Abwehr, und das betrifft sicherlich alle Mannschaftsteile. Gegen ebenbürtige Gegner wird es dieser Fähigkeit gewiß bedürfen. Ansonsten kann der Ausflug nach Französisch Buchholz als klarer Sieg mit eingestreuten Unkonzentriertheiten abgebucht werden.

- Tore Ü 50-3: Peter S. (3), Stephan B. (2), Volker D., Eljay
- Tore Ü 50-1: Karsten M. (2), Stephan B., Roland G., Wolfgang W., Bernd G., Andi Hä.

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