Genau, Dicki - die Leistung war einfach gut. Das muß mal so stehen bleiben können und jeder Versuch eines Spielberichts würde nur zur Suche nach einem Haar in der Suppe werden. (Und es gab durchaus diverse Haare...)
Stattdessen an dieser Stelle lieber wieder eine neue Folge aus der beliebten Rubrik: die Spieler in der Einzelkritik
Nr. 1 - "Mit so einem Torwart kann man aufsteigen!" Dieser Satz gilt und formuliert zugleich den Anspruch Torstens an sich selbst. Winner-Mentalität. Nicht, daß es davon zu viel in der Dritten gäbe...
Und obschon es Torsten in zwei, drei Situationen zu verdanken war, daß das Spiel so und nicht anders verlaufen ist, gibt es durchaus noch Verbesserungspotential. Das meint das Zusammenspiel mit den Abwehrkollegen. Schließlich wurde es ja als ganz großer Gewinn gefeiert, mit ihm über einen spielenden Torhüter zu verfügen, den letzten Mann damit gewissermaßen überflüssig zu machen. Es gibt diesbezüglich keinen wirklichen Anlaß zur Kritik. Honi soit qui mal y pense, wie der Franzose sagt, aber den Nachweis seiner fußballerischen Souveränität hat T. noch nicht wirklich erbracht. Oder mit anderen Worten: wie wäre es mal mit etwas Montagstraining- das wird das Kreuzband schon aushalten...
Nr. 4 - Nach einer grottenschlechten Leistung in der Vorwoche - die allerdings fast flächendeckend war - kam Dicki in der Mariendorfer Tiefkühltruhe wie der Phönix aus der Asche... O.K. - das Wortspiel ist mißglückt, aber man muß sich eigentlich nur noch einmal seine Vorarbeit zum 1 zu 1, die Steilflanke (?) auf Andi Hänisch auf der Zunge zergehen lassen - die frühe Krönung einer ganz, ganz starken Leistung. Durch Kampf zum Spiel, und zwar nicht durch unnötige Härte oder unkonzentriertes theatralisches Getue, sondern Sicherheit gewinnend aus herausragendem taktischen Verhalten, wie z.B. bei der letzten der nicht gerade seltenen Mariendorfer Konterchancen, als Dicki den gelben 8er geschickt zur Seite abdrängte und damit nicht nur den zurückeilenden Kollegen die Möglichkeit gab, das Unterzahlspiel auszugleichen, sondern den 8er auch nur ein klägliches Schüßchen zustanden bringen ließ.
Nr. 30 - Gemeinsam mit Dicki ein bärenstarkes Abwehrduo. Im Verlaufe des Spiels mental immer flinker werdend, d.h. fast immer einen Schritt schneller als die Gegenspieler, wenn Traber es wieder einmal mit den langen Bällen versuchte. Nach einigen Abstimmungsproblemen zu Beginn, dann im Verlaufe des Spiels auch immer souveräner im Spielaufbau, d.h. mit deutlich reduzierter Fehlerquote im Paßspiel. Und einmal mehr konnte Hartmut beweisen, daß seine Ausflüge in die Angriffszone ihn zu einem wirklich besonderen Spieler mit hoher Spielintelligenz machen. Das klingt vielleicht ein bißchen dick aufgetragen - ein Tor und drei Assists in den letzten beiden Spielen sprechen allerdings auch eine deutliche Sprache.
Nr. 35 - Andi dabei zu haben gibt einem immer ein gutes Gefühl. Nichts, daß sein Spiel durchgängig überragend wäre, aber seine Klasse blitzt punktuell nicht nur auf, wie bei seinem sensationell guten Ausgleichstor, seine Klasse strahlt förmlich. Na ja, das ist jetzt auch wieder ein bißchen daneben gegangen... - egal, was ich meine ist, daß man die Spieler auf den Außenbahnen früher nicht ohne Grund Läufer genannt hat. Hoch und runter. Genau. Da muß man sich nicht wirklich Sorgen über das Loch im Mittelfeld machen. Und wer die Hoheit im zentralen Bereich hat, der kontrolliert ja bekanntlich das Spiel.
Nr. 23 - Aus der Verteidigerposition auf die rechte Bahn versetzt, scheint für Karsten die Idealposition gefunden. Sensationell stark in der Balleroberung, den Ball gut treibend und in der Mehrzahl auch mit überlegtem Spiel in die Spitze. Manches Mal noch zu überhastet, daran läßt sich noch arbeiten. Ebenso wie auch am ersten Treffer für Schwarz-Gelb - auch wenn es diesmal nach einem dynamischen Vorstoß in der ersten Hälfte fast so weit gewesen wäre. Alles in allem und in einem Wort: Leistungsträger!
Nr. 11 - Au ja, die Selbstkritik. Konditionell wieder auf dem Weg nach oben, aber deutlich mit den Kräften haushaltend. In den ersten Minuten viel zu offensiv, den 6er als 10er spielend. Dann Gottseidank das Spiel neu lesend, mit Schweini im Kopf, darauf bedacht, das Spiel zu ordnen, die Räume zu füllen. Hohe Ballsicherheit, aber so gut wie ohne jede Dynamik. Selber hinterher mit der Bilanz, daß das Spiel größtenteils an mir vorbei gelaufen ist. Positiv ausgedrückt: keine Fehler gemacht, sondern ganz bescheiden nach der eigenen Rolle gesucht und sie auch gefunden. Bei den starken Vorgenannten wäre alles andere auch falsch gewesen.
Nr. 31 - Fangen wir mit dem Problem an: Peters Ballannahme ist unterirdisch. Geht nicht, wenn der nächste Gegenspieler nicht mindestens drei Meter entfernt steht. Viele gute Ideen und Ansätze bleiben deshalb nur Ansätze. Ansonsten bringt P. sich zu hundert Prozent in das Spiel ein und dieser Satz strotzt nur so vor political correctness. Was er meint ist aber das: solche Spieler braucht eine funktionierende Mannschaft, Spieler an denen sich die Anderen bisweilen reiben und abarbeiten müssen. Eine Mannschaft mit solchen Typen lebt, und zur Ehrenrettung darf ergänzt werden, daß Peter eigentlich nie wirklich nervt. Im Gegenteil: er stellt all sein Tun voll und ganz in den Dienst der Mannschaft, ist sich für nichts zu schade. Herzlichen Glückwunsch zm 57sten noch einmal - bist wirklich gut dabei, mein Lieber.
Nr. 34 - Last but not least, das Sorgenkind. Nein, das ist Unsinn, aber irgendwie wird man das Gefühll nicht los, daß Hannes nach den 5 - in Worten: fünf - Toren in Weissensee nicht mehr der Alte ist. Gut, ich habe ihn eigentlich erst da kennen gelernt, aber er ist halt wirklich ein Strafraufmonster: vor dem Tor kennt er keine Verwandten mehr. In der 5.E freue ich mich über diesen Spielertyp und tue alles, um ihn zu schützen - also will ich hier auch nicht meckern, sondern lieber den unglaublichen Instinkt von H. loben, fast immer im richtigen Moment an der richtigen Stelle zu sein. Für einen Spieler, der in die Spitze stößt und den letzten Paß zu spielen hat, ein Glücksfall - wenn der Abschluß denn erfolgreich ist. Im gegenteiligen Fall allerdings ein Grund zum Verzweifeln, wenn das Abspiel in Ballbesitz mit dem Rücken zum Tor denn wieder einmal nicht kommt, sondern stattdessen..
Damit geschieht H. hoffentlich nicht allzu viel Unrecht, schließlich hat er sich am Montag auch als ganz großer Teamplayer erwiesen, immer bereit auch lange Wege zu gehen, Lücken zu schließen, überall zu helfen.
Denn bei aller Freude darüber, daß an diesem Abend endlich einmal die Spielidee in großen Teilen umgesetzt wurde, darf der eigentliche Erfolg wohl mit der alten Jägermeister-Parole gefeiert werden: Einer für alle etc... *
* Au weia: Freud'sche Fehlleistung, sehe gerade, daß hier die 'Drei Musketiere' als Quelle genannt werden müßten. Egal, mit Quellenangaben nehmen wir es ja gerade nicht so genau...)
23. Februar 2011
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