28. März 2011

Wie die 12 Apostel im Vatikan gegen den BSC 3:2 gewannen


„Manchmal verlieren wir und manchmal gewinnen die anderen“. Ein bisschen erinnerte das denkwürdige Match, von dem gleich die Rede sein wird, an diese Fußballerweisheit. Oder umgekehrt gesagt, beim Spiel der Ü50 gegen die vatikanische Mannschaft gab es eigentlich keine Verlierer. Nur Gewinner. Und das kam so:

Die Ü 50 des BSC ist mit vielen fußballerischen Talenten gesegnet. Der größte Segen für die Mannschaft ist jedoch der Mannschaftspater, Wolfgang Weber. In einer U 50 ist es nicht nur gut, einen Arzt auf dem Platz zu haben, auch ein Priester im Mittelfeld kann von Vorteil sein.

Ihm ist es zu verdanken, dass der 5. März 2011 in die Annalen der Kirchengeschichte eingehen wird. Denn seit diesem Tag weiß man jetzt, dass vatikanische Knipser, nicht nur beten, sondern auch scharf ins Lattenkreuz schießen können.
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Das Spiel wurde von langer Hand geplant.
Der Kontakt reichte bis hin zu Erzbischof Filipazzi, dem ehemaligen Nuntius des Heiligen Stuhls in Berlin. Wenn man so will dem „Theo Zwanziger“ des Vatikans.

Die Erwartungen waren dementsprechend hoch. Mythen biblischen Ausmaßes wurden gesponnen. Wen wird der Vatikan schicken? Und wie wird die Taktik sein?
Ist die Mannschaftsaufstellung mit dem Heiligen Vater abgestimmt oder wenigsten mit seinem fußballbegeisterten Privatsekretär Georg Gänswein?
Wer wird rechts außen spielen? Der Opus Dei? Wird der Vatikan die Schweizer Garde schicken? Und wenn ja, spielen sie mit einer Raute oder einer Doppelsechs?

Der Vatikan: ein Staat, der selbst nicht viel größer ist, als ein paar zusammengelegte Fußballfelder - mit eigener Gerichtsbarkeit und eigenen Verkehrsregeln.
Wer ohne Helm Vespa fährt – auch als Priester - oder schneller als 30 km/h riskiert ein Knöllchen. Im Vatikan gibt es den Petersdom und natürlich einen Fußballplatz (mit Kunstrasen so weich wie ein Teppich).



Die Gegner kamen mit einer kleinen Mannschaft, einem Elfchen sozusagen, bestehend aus Priesterschülern und Angestellten des kleinen Staates.
Eine Ü 50, die erstaunlich jugendlich daher kam, sagen wir wie ein Ü 30. Sollte es eine Begegnung David gegen Goliath geben? Keiner im BSC wollte das Schicksal so herausfordern. Deshalb wurde die weise Entscheidung gefällt, die Vatikanmannschaft mit BSC Spielern aufzufüllen. Alle spielten in BSC Trikots. Interessanterweise hatte das auch praktische Gründe, denn die Vatikanmannschaft spielt normalerweise auch in schwarz-gelben Trikots.
Das Mannschaftsfoto fand vor dem Kreuz statt. Petrus, der tatsächlich im Vatikan begraben sein soll, schickte Fritz- Walter-Wetter.

Dann wurde etwas beschlossen, was nur mit der Würde der Stätte zu erklären ist: 12 Freunde wollen wir sein! (Wie die Apostel) Alle sollten mitspielen. Was für die Zuschauer bedeutete, dass sie wie ein 13. Mann hinter der Mannschaft standen. Und für die Mannschaft, dass es zeitweise ein Gedränge im Mittelfeld wie bei der Speisung der 5000 gab.

Die Berliner Auswahl erinnerte an ein „Who ist Who“ des deutschen Fußballs, so der Ernst Huberty des BSC-Dreamteams.



Die Zuschauer sahen ein dynamisches Spiel mit Torchancen und Toren, das mit einem verdienten 3:2 für die junge Ü 50 des Vatikans endete. Es gab tollkühne Paraden, eine Weltklasseabwehr auf beiden Seiten. Wer mehr über Kopfballtore ins Lattenkreuz der Vatikanmannschaft o.ä. wissen will, der lese bitte den Spielbericht des BSC Dreamteams auf der Internetseite.

Es war ein Spiel, in dem keiner nach dem Schiedsrichter rief, was auch sinnlos gewesen wäre, weil es keinen gab. Es gab keinen bösen Fouls und keine Verletzungen. Es wurde nicht geflucht und auch nicht auf den vatikanischen Boden gespuckt. Guten Chancen also, dass es beim Papstbesuch im September in Berlin ein Rückspiel geben könnte.

von Ute Sturmhoebel

1 Kommentar:

Axel hat gesagt…

Liebe Ute,
willkommen im Club – und das gleich mit einer Weltpremiere: Du bist die erste Frau, die auf dem seit dem 23.8.04 bestehenden (vgl. http://berlinersc-dreamteam.blogspot.com/2004/08/jetzt-gehts-los.html) legendären Blog des BSC-Dreamteams (und Ü50-1-2-Blogs) gepostet hat. Und dann gleich mit solch einer Weltklasse-Leistung – Sätze wie „Erzbischof Filipazzi, wenn man so will der Theo Zwanziger des Vatikans“ sind unsterblich!
Bitte komm doch öfters zu unseren Spielen und berichte darüber.
Viele Grüße
Axel (# 12)