Buschkowsky hat sich wieder mal zu Wort gemeldet: Er, der Amtskettenträger von Neukölln und Kultfigur der Anti-Gutmenschen-Fraktion. „Schwachmaten“ hat er gesagt. Zu einem Richter des Amtsgerichts Tiergarten. Wegen eines Urteils, dass ihm nicht gefallen hat, genauer gesagt wegen einer Einstellung eines Verfahrens. Wer einmal Beobachter von Verhandlungen in der Kirchstr. 5 war, ist schon verwundert, wie viel Verfahren trotz klarer Schuldlage eingestellt werden. Ein schmaler Grat zwischen Sachabwägung und B.Z.-Justiz. Sicher! Aber das nur nebenbei.
„Buschi“ Buschkowsky war am Montag am Platz in der Hänselstr., und drückte seinen Bezirkskindern die Daumen. Virtuell! Nach dem Spiel sagte er zu den aus dem Grunewald angereisten BSCern: „Schwachmaten!“
Er hatte mal wieder Recht.
Gute zehn Minuten zu Anfang, fünfzehn nach der Pause reichen eben nicht für einen Sieg.
Die Marathon-Mannschaft erspielte sich dazwischen von Minute zu Minute mehr Spielanteile. Ironie der Berliner Fußballgeschichte, dass der Gegner fast ausschließlich aus türkischstämmigen Neuköllnern besteht, ist der Funktionärskörper des nach einer griechischen Stadt benannten Vereins zu 100% türkisch.
Es war ein Spiel, bei dem keiner der BSCer an seine Trainingsform anknüpfen konnte (außer Torsten „Ronny“). Die aus Ratlosigkeit oder Beratungsresitenz resultierenden Aktionsentscheidungen, stellten zudem eine Abkehr von der vereinbarten Spielweise dar. Hohe Flanken en massè, ungenaues Passspiel, Unsicherheiten allenthalben.
Gekrönt wurde die Gesamtpräsentation dann noch durch den BSC-Vierer, der, in der 1. Halbzeit schon vom Schiri angezählt, acht Minuten vor Schluss berechtigt vom Platz gestellt wurde.
Diese Undiszipliniertheit, gepaart mit der Mannschaftsentscheidung, weiterhin das Marathon-Tor zu berennen, bescherte das Pokalaus. Schade, hatten wir doch noch den 2:1 Rückstand nach der Pause mit großen Kampf und konzentrierten Spiel auf ein 3:3 gebracht. Acht Minuten vor Schluß standen wir eigentlich im Neunmeterschiessen (beim Kleinfeldfußball gibt es keine Verlängerung). Torchancen hatten wir genug. Mehr, als die ständig reklamierenden, aber insgesamt sehr gut spielenden Neuköllner.
Ob wir im Neunmeterschiessen erfolgreicher gewesen wären sei dahingestellt. Verdient hätten wir es aber.
Das war dann die Pokalsaison 2011/2012! Buschi packte seine Amtskette ein, Gelb-Schwarz flüchtete in Richtung Stadtautobahn, Marathon feierte an diesem schwülen Sommerabend.
Stimmen zum Spiel: „Zu langsam im Kopf, zu langsam in den Beinen.“ „Am Schiri hat es nicht gelegen, merkwürdige Entscheidungen trotzdem - Pfeife!“ „Wenn wir in das Neunmeterschiessen erreicht hätten, wären wir weitergekommen…“ „Training ist eben Pille-Palle.“ „Wir sind bei 70%!“
Dicki 26/08/2011
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