Als das Spiel der Dritten beim Tabellenletzten Lichterfelder FC abgepfiffen ist, scheiden sich in der Bewertung des 5:2- Sieges die Geister. Von: "Nicht schlechter gespielt als letzte Woche" bis "Wir haben uns nicht mit Ruhm bekleckert" reicht die Spanne der Meinungen.
Nein, mit Ruhm bekleckert wahrlich nicht- aber wie soll so etwas gegen einen abgeschlagenen Tabellenletzten, der in 19 Spielen erst 16 Tore geschossen hat, eigentlich aussehen? Mindestens zweistellig, oder was? Das nun allerdings ist die Sache der Dritten nicht, bekanntermaßen...
Eine Frage von Anspruch und Wirklichkeit also. Aber der Reihe nach: Mit Hans als kurzfristig eingesprungenem Ersatz im Tor und der Stammmannschaft davor begann Gelb-Schwarz das Spiel ruhig und konzentriert und führte nach über rechts sehr schön vorbereiteten Treffern bald 2:0. Dann eine kleine Luschigkeit, manche sprachen auch von einem Abstimmungsfehler in der Abwehr, und der LFC konnte beweisen, daß sie mit dem 9er im Zentrum zumindest einen halbwegs guten Spieler in den eigenen Reihen haben. Ansonsten, Betriebsunfall und abgehakt. Nach etwa 20 Minuten abermals ein sehr schöner Angriff über die an diesem Tag starke rechte BSC-Seite, Stephan lupft mit dem Rücken zum Tor den Ball über den Keeper hinweg und ein LFC-Verteidiger wehrt vorm Überschreiten der Linie mit der Hand ab. Rot und Neunmeter, gleich Höchststrafe. 3:1 zur Pause und die Kritik beschränkt sich auf taktische Fehler im Angriffsverhalten.
Im zweiten Durchgang gegen 6 Rotschwarze, die sich hinten ziemlich einigeln, das gewohnte Bild: der BSC beherrscht das Spiel eigentlich nach Belieben, zeigt sich allerdings in vielerlei Hinsicht nicht entschlossen genug: zwar werden bei gegnerischem Abschlag die LFCler meist zugestellt, aus der numerischen Überlegenheit aber kein Kapital geschlagen. Zudem ist das Zweikampfverhalten nicht wirklich konsequent und die eigene Chancenverwertung ziemlich bescheiden. Es werden mehrere Hochkaräter herausgearbeitet, nach den anfänglichen Erfolgen durch zwei Flanken aber immer wieder im Versuch über hohe Bälle, für die allerdings Raum und Präzision fehlen. Weitere Tore somit Mangelware. Stattdessen der LFC einmal, aber wieder nicht wirklich gefährlich vor dem BSC-Tor, ein Ausrutscher, ein verdeckter Schuß, plaziert wenn auch nicht wirklich hart: nur noch 3:2. Manch einem kommt das Marathon-Spiel in den Sinn. Umso mehr, als nach einem weiteren Ausrutscher, plötzlich ein Rotschwarzer allein auf das Tor von Hans zuläuft, den Ball aber überhastet verzieht. Das allerdings wäre wirklich einer Katastrophe gleichgekommen...
So aber, nach dem einzig wirklich schnellen und überraschenden Paß in den freien Raum in der Tiefe, das 4:2 mit dem die Verhältnisse endgültig geklärt sind und kurz darauf durch den Doppeltorschützen Andy E. das 5:2. Alles gut also - und doch der schale Nachgeschmack gegen eine vergleichsweise schwache Mannschaft in Unterzahl kurzzeitig in die Bredouille gekommen zu sein.
Wie auch immer - das Beste an diesem sommerlichen Frühlingsabend ohnehin das von unserem Geburtstagskind Frank K. durch ein ausgeklügeltes Kühlsystem auf perfekte Temperatur gebrachte und auf den Bänken des Lichterfelder Stadions gemeinsam genossene Siegerbier. Den durch ignorante und unvorsichtige Raucher zum Brennen gebrachten Papierkorb ziehen wir mal ab.
17. Mai 2011
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