17. Mai 2012

Der Mythos des 6-Punkte-Spiels

Platz 8 heißt die magische Marke in der Bezirksliga in dieser Saison - ist sie doch gleichbedeutend mit dem Aufstieg in die nächst höhere Spielklasse im kommenden Jahr.
Mit dem FC Treptow präsentierte sich am Montagabend der Tabellenneunte beim Tabellenachten - der 3. Ü50 des BSC - auf dem Hubi. Ein klassisches 6-Punkte-Spiel: der Sieger ist 3 Punkte voraus, der Verlierer liegt drei Punkte zurück. Oder so ähnlich...
Über die Situation durchaus im Bilde, hatte die Dritte nach der unglückliche Punktabgabe beim Tabellenführer eine schlagkräftige Truppe aufgeboten, aber auch Treptow schien die Tabelle aufmerksam studiert und etwas aufgerüstet zu haben. Ein Freundschaftsspiel sollte die Begegnung nicht werden.

Von M.F. im Prinzip gut vorbereitet, brauchte die BSC-Defensive einige Zeit, bis sie die Gesichter zu den Fotos auf der Kabinentür gefunden bzw. sie sich darauf eingestellt hatte, daß der Gegner doch so manches umgestellt hatte. Große Akzente wußten die vermeintlichen Schlüsselspieler aus Treptow nicht zu setzen, klare Zuordnungen indes sehen anders aus - was wohl auch daran liegen mag, daß der Gast eindeutig auf nichts als ein Unentschieden aus zu sein schien und sich reichlich weit in die eigene Hälfte zurück zog. Den Gegner rauslocken und bei Ballbesitz lange Bälle auf den 2er lautete ihr Plan. Der aber war über 59 Minuten bei der Nummer 48 des BSC so gut wie abgemeldet und die Gefahr für's schwarz-gelbe Tor hielt sich in überschaubarem Rahmen.
Die Konzentration hoch halten und darauf bauen, daß einer der eigenen Angriffe erfolgreich sein würde - keine unlösbare Aufgabe wie es schien. Gleichwohl war die Nervosität im eigenen Aufbauspiel unverkennbar. Übermäßig viele Abspielfehler, bisweilen wenig durchdachte und noch weniger zwingende Anspiele in die Spitze - Torsituationen waren in der ersten Hälfte Mangelware. Da brauchte es schon eines wirklichen Knallers - böse Zungen nennen so etwas einen "Sonntagsschuß" - von Klaus Schmid, um in Führung zu gehen.

In der Pause noch einmal eindringlich darauf hingewiesen, bloß dem 3er und dem 2er keinen Raum zu lassen, wirkte der BSC in Durchgang Zwei gefestigter. Treptow, jetzt mit dem Willen mehr für das Spiel nach vorn zu tun und in der Wahl der Mittel auch nicht wirklich zimperlich, stand jetzt nicht mehr so tief, konnte gegen die aufmerksame schwarz-gelbe Defensive aber wenig Akzente setzen. Ein Pikeschuß Mitte der zweiten Halbzeit brachte nur einmal einen Hauch von Gefahr für das Tor von Pete. Der BSC selbst erspielte sich jetzt einige Möglichkeiten, machte es aber infolge unübersehbarer Abschlußschwächen unnötig spannend. Erst mit einem abfälschten Distanzschuß vom Manni M. nach etwa 50 Minuten war die Vorentscheidung gefallen.
Das Spiel in der Folge weiter zerfahren - insbesondere wegen der vielen überflüssigen Reklamationen der Treptower gegen den Schiedsrichter. Der Anschlußtreffer in der Schlußminute nach dem einzigen gewonnenen Zweikampf des 2ers sorgte nicht wirklich mehr für Spannung.

Unter dem Strich ein eigentlich sicherer Sieg einer alles andere als sicheren Mannschaft. Die Dritte steht in dieser Saison für ein Wechselbad der Gefühle, und so ganz sicher scheint nicht in welche Spielklasse sie eigentlich gehört. Bei noch zwei ausstehenden Spielen der Treptower gegen die beiden Letzten in der Tabelle hat der BSC es im Treffen gegen das spielstarke Türkiyemspor selbst in der Hand die Richtung zu bestimmen: ein echtes Endspiel, in dem wohl nur ein Sieg zählt.

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