7. Juni 2012

BSC haut Türkiyemspor weg und feiert Aufstieg!

In einem von der ersten bis zur letzten Minute hochdramatischen Spiel besiegte die Dritte Ü50 des BSC die wahrscheinlich spielstärkste Mannschaft der Bezirksliga auf des Gegners Platz und erreichte damit in einem Herzschlagfinale noch Platz 8 der Staffel 2, was gleichbedeutend mit dem Aufstieg ist.


In Top-Besetzung angetreten begann der BSC das Spiel in der Blücherstraße ob der großen Bedeutung der Partie leicht nervös. Nur ein Sieg konnte den Aufstieg perfekt machen, schon bei einem 'Unentschieden war die Mannschaft auf Schützenhilfe angewiesen. Türkiyemspor zeigte sofort, daß sie nicht gewillt waren die Punkte zu verschenken. Vor allem bei ihrem Spiel in die Spitze zeigte sich welch versierte Fußballer hier auf dem Platz standen - kaum vom Ball zu trennen und immer mit dem Blick für den besser postierten Nebenspieler.


Angetrieben zum einen vom M.F. an der Außenlinie und gut organisiert von Olaf F. im defensiven Zentrum gelang es dem BSC aber mit herausragender Laufleistung die Kreuzberger in Ballbesitz zu doppeln und sich so nicht nur ein optisches Übergewicht im Mittelfeld zu sichern. Sicheres Paßspiel und kluge Raumaufteilung sorgte dafür, daß sich Schwarzgelb immer mehr in des Gegners Hälfte festsetzen und ordentlich Druck aufbauen konnte. Türkiyemspor, zwar nicht in allerbester Aufstellung angetreten, wußte sich oft nicht anders zu helfen, als den Ball lang nach vorne zu schlagen. Meist war die hellwache BSC-Abwehr aber schneller und konnte den Ball sofort wieder in die gegnerische Hälfte befördern. Hier lieferte der Angriff ein Musterbeispiel dafür ab, wie man eine tief stehende Verteidigung knacken kann: das Spiel breit machen, geduldig und sicher den Ball hin und her spielen und auf die Lücke warten. Nach mehreren Abschlußversuchen, die allerdings meist in der vielbeinigen Abwehr hängen blieben war es dann Mitte der ersten Hälfte Eljay mit einem Hammer aus gut und gerne 20 Metern der den Ball im linken unteren Eck versenkte und den BSC verdient in Führung brachte.
Türkiyemspor - in der Tabelle ohne große Ambitionen nach oben oder unten - wollte es in der zweiten Hälfte noch einmal wissen und spielte deutlich höher. Der BSC sah sich nun zurückgedrängt, war aber durch die klugen Ansagen von der Seitenlinie immer nah an den Gegenspielern und konnte Zweikampf um Zweikampf für sich entscheiden. Nichtsdestotrotz drohte das Spiel zu kippen, wurden zum Ende hin die Bälle eher planlos nach vorne geschlagen. Immerhin brachte das etwas Luft.


Aber SchiRi Grünbaum zeigte sich unbarmherzig und ließ jede noch so kleine Unterbrechung nachspielen - was sich am Ende trotz lautstarker Proteste unseres Coaches auf fast achtzehn Minuten summierte. Sei's wie es sei - die bravourös verteidigende Dritte überstand auch diese Nachspielzeit und lag sich am Ende in den Armen. Alle hitzigen Diskussionen waren vergessen und auch für genügend Erfrischungsgetränke war gesorgt. Immer wieder wurde die aktuelle Tabelle herumgereicht: BSC 32 Punkte, Treptow 31, Berliner VB ebenfalls maximal 31 Punkte.


Ein vor wenigen Wochen kaum für möglich zu haltender Erfolg - und in der fröhlichen Runde erst in der Kabine, dann vorm Umkleidetrakt, später noch vorm Sportgelände im quirligen Kreuzberger Südstern-Kiez, wurde an die ganz großen Spiele der Mannschaft erinnert - an das legendäre 2:2 in Johannisthal vor etwa acht Jahren und das nicht weniger sensationelle 7:2 beim übermächtigen Spitzenreiter Trakya Spor ein Jahr später. Es sind Spiele wie diese, die zur Geburtsstunde großer Mannschaften werden - der BSC hat den Steilpaß für Jogis Jungs geliefert. Leider sind die Fotos der rauschenden Nacht allesamt verwackelt...

(Fotos A. Heling)

5 Kommentare:

Micha hat gesagt…

Gratulation zu dem Spiel und der Saison!

Micha hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Dicki hat gesagt…

Ja, das war ein g....s Spiel! Selten haben wir die Dritte so hochkonzentriert, optimal eingestellt auf den Gegner bzw. die Gegenspieler gesehen. Nach den mehr als holprigen Anfangsminuten, die zwar gleich zwei Großchancen bescherten, aber wir uns kaum aus dem Umklammerungsgriff von Türkyem lösen konnten, ging es dann los: Spielfreude pur, sichere Ballan- und mitnahmen, schnelles One-Touch-Flachpassspiel gepaart mit aufopferungsvoll geführten Zweikämpfen. Jemanden herauszuheben wäre unfair. Aber das Peter mit seinen zwei Paraden, davon eine Robinsonade, die hoffen läßt, dass er seine Strafraumbeherrschung wiedergefunden hat, die Punkte festhielt, daran dürfte kein Zweifel bestehen. Das dabei nur ein Tor gegen die ersatzgeschwächten Kreuzberger heraussprang-durch Eljay mit trockenen Flachschuss aus der dritten Reihe-bleibt ein Wermutstropfen. Es bewahrheitete sich gegen den übermächtigen Rückrundenmeister (101 Tore!) wieder mal der Satz: Du hast keine Chance, aber nutze sie!"
Vater des Sieges ist natürlich Marko, der mit seiner akribischen Vorbereitung und seinen vielfältigen Spieler- und Mannschaftsansagen uns zur Rückrunde Leben einhauchte (mit manchmal deutlich hörbaren Atemgeräuschen, um im Bild zu bleiben). Er setzte Reizpunkte, die bei manchem Widerwillen auslösten. Rudi Carell hätte dies und das charmanter gemacht, aber was haben die Holländer in den letzten Jahren gewonnen?

Der schöne Ausklang der Saison vor den Toren des Blüchersportplatzes war dann das Highlight.
Wenn nicht die neue umsichgreifende Hosenmode der Dritten wäre: Wurde schon in den letzten Jahren der Satzungsartikel "Die Vereinsfarben sind gelb-schwarz." durch neckische Streifen hie und da außer Acht gelassen, gehen einige den nächsten Schritt: Der Eine, Staatsbeamter, dokumentiert mit drei goldenen Streifen, dem Bundesadler mit den Weltmeistersternen seinen Status, der andere kommt mit einer hautengen, der Leichtathletik oder einem Gay-Club entlehnten Navy-blauen Sporthose zum Wettkampf.
Aber das nur am Rande.
Wir sind aufgestiegen und Andi Sch. kann schon mal die T-Shirts in Auftrag geben...

Pete hat gesagt…

Cooles Spiel.
Wir sind Klassenerhaltaufsteiger.
Pete

Axel hat gesagt…

Chapeaux!, Jungs, auch von mir. Diesen Sieg hätte ich ehrlich gesagt vorher nicht für möglich gehalten. Offensichtlich hat jeder von Euch 180 % gegeben. Und das unter verschärften Bedingungen - Schiri Lothar Gr. kostet bekanntlich immer ein paar Nerven extra.
Axel (cand. Ü60)