31. August 2013

SW Spandau vs. BSC Ü50 II - Die Klatsche ist Geschichte

Die Kabinenverschläge des Platzes  Am Spektefeld erinnern eher an die Bilder, die wir von Guantánamo kennen. Kleine, mit stabilem Gitterzaun umschlossene Zellen, der Zeiss-Ikon-Schlüssel dafür angebracht  an einem aus 80 jähriger Mooreiche bestehenden Holzpuck. Die BSC-Delegation bewunderte jedoch mehr den Duschtrakt:  Sanitärtechnik  des 21. Jahrhunderts! Schimmelfrei, glanzweiß gefliest und alle Duschköpfe lieferten durchgehend warmes Wasser. Und auch die Platzqualität nötigte uns Respekt ab. Kunstrasen der fünften Generation, leichte Dämpfung mit funktionierender Drainage. Für uns BSCer ein Eintauchen  in eine andere Welt.

Jetzt also gegen die Schwarz-Weißen der Berliner Nebenstadt. Nach der Fünfzunull-Klatsche gegen die Friedrichshagener letzte Woche („…Aufstiegsfavorit!“ „…halbe Chance gehabt, mehr nicht…“ „…technisch und von der Physis her absolutes Topniveau.“ „Vierzig Minuten halbwegs in Schach gehalten, dann untergegangen.“) die altbekannten Gegner, gegen die wir erst Ende der letzten Saison den Turnaround (5:0) geschafft hatten. In den Vorjahren hatten sie uns immer wieder mal geschlagen.
Vom Spielaufbau her, hatten die Spandauer mehr zu bieten. Sie kombinierten gefällig, gegen Null gehende Fehlpassquote, immer wieder Seitenwechsel  über zwei, drei Stationen. Dann aber, zehn, fünfzehn Meter vor unserem Tor, also viel zu dicht und so nicht beabsichtigt, war zum Glück Schluss. Und dass lag an der Berliner Mauer, in deren Zentrum Olaf F. die Fäden zog bzw. mit Peter R. die Zuordnung sicherstellte. Vorne rackerte Bernd R., der nicht zu viel mit sich hadern sollte. Wie er mit unermüdlicher Laufarbeit, oftmaligen Ballgewinnen den Gegner unter Druck setzte, war mehr als beeindruckend. So plätscherte die Begegnung vor sich hin, Drangphasen der Gelb-Schwarzen wechselten sich mit Angriffskombinationen der Gegenseite ab.

Und dann kam Stephan B.: Mit dem Ball am Fuß von links in die Mitte nach vorne laufend, zog er einfach mal ab. Mit links!! Wie an der Schnur gezogen schlug die Pille unten links ein. 0:1! Woher er auf einmal das linke Bein her hat (siehe auch letzten Spielbericht), kann nur seine Mutter beantworten. Postwendend gab der sehr gute Schiri einen Neunmeter für die Spandauer, sicherlich nicht unberechtigt. 1:1! Jetzt reichte es Olaf:

Hatte ihm sowieso schon die Rolle des schwarz-weiß gestreiften Dreiers angestunken-bei den BSCern war man der Meinung, mit Geleitschutz wäre es gegen den Dreh-und Angelpunkt unseres Gegenübers  getan- verließ er seine Stoppschild-Position, lief mit dem Ball erst mal zehn Meter, zog dann wie Stephan mit Flachschuss ab. Wie an der Schnur gezogen…(usw. s.o.) 1:2!

In der zweiten Halbzeit beließ es die (neue) Zweite, ob aus Sorglosigkeit oder aus taktischer Cleverness sei dahingestellt, bei ihrer defensiven Ausrichtung. Mit der Folge, dass Spandau viel zu nahe an unser Tor kam, dort zwar von der vielbeinigen Abwehr immer wieder aufgehalten wurde, aber eben auch für gefährliche Situationen sorgen konnte. In dieser Phase bewährten sich die Helfer unserer Ersten, Ändi H. und Frank M. (Staun, Staun! Kombinierte- vorwiegend mit Stephan- und lief mit seinem Mann auch mal mit nach hinten), Peter mit zwei Blitzreaktionen wie auch Karsten M., Micha Sch., die bewährten Abwehrkräfte, die sich abwechselnd um den brandgefährlichen Siebener kümmerten. Hans Sch. und Boris schirmten das Vorfeld ab. Apropos Boris: Er hat den zweiten Gang gefunden, was angesichts seiner Gesundheitsgeschichte kaum zu glauben ist. Kaum glaubhaft für nicht Dabei gewesene ist auch die Mitteilung, dass er mit zwei Fallrückziehern fast ein Tor erzielt hätte. Bis auf Ändi H. (er unterhielt sich gerade mit dem Platzwart über die Friedrichshafener EUROBIKE und den E-Bike-Trend), beschwören aber alle Ü50 II-Mitglieder auf der Geburtsurkunde von Klaus Fischer das unfassbare.

Ach so, das dritte Tor fehlt ja noch: nach einem abgefangenen Ball ging es aus der Verteidigung blitzschnell nach vorne, schönes Ausspielen der drei Abwehrspieler, Stephan zieht aus dem Lauf…, …wie an der Schnur gezogen…, Flachschuss usw. usf., s.o.1:3!
Fazit: Die Mannschaft hat sich gefunden. In der Abwehr sind Automatismen eingezogen, sicherlich der beständigste Mannschaftsteil. Die beiden Dreier-Reihen haben sich bewährt. Sie bieten den vorderen Spielern mehr Freiheiten, Flexibilität. Auch hier sieht man zunehmend mehr wiederkehrende Spielzüge. Ob es allerdings günstig ist, den Gegner so dicht an das eigene Tor kommen zu lassen, insbesondere wenn sie spielstärker sind, ist mehr als fraglich.

Dicki/31.08.2013

1 Kommentar:

Axel hat gesagt…

Glückwunsch an die Zweite - tolle Leistung, verdiente Punkte. Und das ohne Hartmut - an seinem 54. Geburtstag (Glückwunsch /Alles Gute!) pausierte er ebenso wie Manni.