4. Dezember 2013

Ü50/2 knapper Sieg für die Adler aus Mariendorf

Lieber Gerhard,

es gibt im deutschen Profifußball ja sog. Fanfreundschaften, wo bei Auswärtsspielen die Fans gemeinsam Einen trinken gehen. Im Berliner Amateurfußball der erfahreneren Spieler ist das mangels Fans, insbesondere bei Auswärtsspielen, eher selten. Und Spielerfreundschaften zwischen unterschiedlichen Teams gibt es allenfalls aus der Juniorenmannschaft von Horst Hrubesch.
Aber es gibt auch Ausnahmen. Und eine Ausnahme ist eine Fan- und Spielerfreundschaft zwischen den (z.Zt. Ü50) Adlern von Mariendorf und des BSC. Jedenfalls tauchst Du immer wieder als gern gesehener Gast bei unseren Seniorenspielen auf und wir freuen uns immer wieder auf die Spiele gegen Adler Mariendorf.

Und da Du als regelmäßiger Leser unserer Website in letzter Zeit die Berichte unserer 2. Ü50 vermisst, schreibe ich Dir diesen Brief.
Seit Jahren kreuzen sich unsere Wege. Auf Eurem Parkplatz begrüßt uns meist eine freundliche Isabella (wo war sie heute?), die Spiele sind  immer sportlich auf Augenhöhe und sehr fair. Bei unseren Heimspielen schämen wir uns für unseren miserablen Sportplatz und die noch miserableren Umkleiden (Dank an den Sportstadtrat Reinhard Naumann (SPD) und unseren Vereinsvorsitzenden Hans-Joachim Fenske (CDU)), bei den Auswärtsspielen in Mariendorf schlägt unser Herz aber immer höher. Eine kleine, aber prima gepflegte Sportanlage, bei jedem Wetter gut bespielbar und mit guten Umkleiden und Duschen. Und über den Spielfeldrand muss man nicht reden. Dort steht auch immer eine große Anzahl von engagierten Zuschauern, die Euch anfeuern und dem Gegner (jedenfalls uns) immer einen sportlichen, fairen Respekt gegenüber bringen.

So auch heute wieder, wo Du leider nur unter den Zuschauern weiltest. „Leider“ einerseits wegen Deiner Verletzung, die Dich etwas hinken ließ, „leider“ aber auch, weil wir Dir eigentlich die Hütte richtig voll hauen wollten.
Ihr steht in der Tabelle zwar noch etwas vor uns, aber Manni hatte einen richtigen Knaller verpflichtet: John Jung, ganz frische 50 Jahre alt, ballsicher, kopfballstark und Erfolgsgarant aus der Ü40-Großfeldmannschaft sollte Euch das Fürchten lehren.

Ihr hatten zwar einen starken Spielbeginn aber nach spätestens zehn Minuten hatten wir das Kommando übernommen und in der ersten Halbzeit trafen wir zweimal nur das Aluminium und Euer absolut ligatauglicher Ersatztorwart hielt mit zwei Glanzparaden seinen Kasten sauber.
In der zweiten Halbzeit wolltet Ihr das Spiel etwas mehr in unsere Hälfte verlagern, was Euch auch ganz gut gelang. Das Spiel war dann weitgehend ausgeglichen, vielleicht mit leichten Vorteilen für Euch. Und knapp zehn Minuten vor Schluss startete Euer Bester, der Rastafari mit der 7 einen Sprint von der Mittellinie rechts außen quer über den Platz in unseren Strafraum. Ich konnte ihm zwar folgen, ihn aber leider nicht einholen. Er forderte ein Anspiel in seine Laufrichtung nach halblinks und schoss aus der Drehung unhaltbar für Pete zum alles entscheidenden 1:0 ein.

Echt bedauerlich für Pete, der nämlich ein paar Mal richtig gut gehalten  hatte. Echt glücklich für Euch, da Ihr summa summarum auch mit einem Unentschieden ganz gut bedient gewesen wäret. Aber besser, Ihr gewinnt da Hinspiel und wir das Rückspiel als dass wir uns zweimal Unentschieden trennen.
Nach dem Spiel waren sich alle Spieler, Zuschauer und der Schiedsrichter einig, dass ein Unentschieden eigentlich das richtige Ergebnis gewesen wäre – aber wir gönnen Euch den Sieg und gehen wegen des insgesamt so sportlich positiven Spiels mit einem guten Gefühl in die lange Winterpause und freuen uns auf ein Wiedersehen im Jahr 2014!

 Es grüßen Dich ganz herzlich:
Pete, Arne, Olaf, Hartmut, Manni, John, Stephan, Frank M. und

Dein Hans Sch.

2 Kommentare:

Pete hat gesagt…

Das hat Du schön formuliert Hans.
Ein faires, intensives Spiel, mit dem besseren (glücklicheren) Ende für die symphatischen Adler.
Unserem treuen Fan Gerd, den Adlern und allen BSCern wünsche ich ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest.
Pete

Eljay hat gesagt…

Eine sehr nette Geste von dir, Hans.