es gibt im deutschen Profifußball
ja sog. Fanfreundschaften, wo bei Auswärtsspielen die Fans gemeinsam Einen
trinken gehen. Im Berliner Amateurfußball der erfahreneren Spieler ist das
mangels Fans, insbesondere bei Auswärtsspielen, eher selten. Und Spielerfreundschaften
zwischen unterschiedlichen Teams gibt es allenfalls aus der Juniorenmannschaft
von Horst Hrubesch.
Aber es gibt auch Ausnahmen. Und
eine Ausnahme ist eine Fan- und Spielerfreundschaft zwischen den (z.Zt. Ü50) Adlern
von Mariendorf und des BSC. Jedenfalls tauchst Du immer wieder als gern
gesehener Gast bei unseren Seniorenspielen auf und wir freuen uns immer wieder
auf die Spiele gegen Adler Mariendorf.
Und da Du als regelmäßiger Leser unserer
Website in letzter Zeit die Berichte unserer 2. Ü50 vermisst, schreibe ich Dir
diesen Brief.
Seit Jahren kreuzen sich unsere
Wege. Auf Eurem Parkplatz begrüßt uns meist eine freundliche Isabella (wo war
sie heute?), die Spiele sind immer
sportlich auf Augenhöhe und sehr fair. Bei unseren Heimspielen schämen wir uns
für unseren miserablen Sportplatz und die noch miserableren Umkleiden (Dank an
den Sportstadtrat Reinhard Naumann (SPD) und unseren
Vereinsvorsitzenden Hans-Joachim Fenske (CDU)), bei den Auswärtsspielen in
Mariendorf schlägt unser Herz aber immer höher. Eine kleine, aber prima
gepflegte Sportanlage, bei jedem Wetter gut bespielbar und mit guten Umkleiden
und Duschen. Und über den Spielfeldrand muss man nicht reden. Dort steht auch
immer eine große Anzahl von engagierten Zuschauern, die Euch anfeuern und dem
Gegner (jedenfalls uns) immer einen sportlichen, fairen Respekt gegenüber
bringen.
So auch heute wieder, wo Du
leider nur unter den Zuschauern weiltest. „Leider“ einerseits wegen Deiner
Verletzung, die Dich etwas hinken ließ, „leider“ aber auch, weil wir Dir
eigentlich die Hütte richtig voll hauen wollten.
Ihr steht in der Tabelle zwar
noch etwas vor uns, aber Manni hatte einen richtigen Knaller verpflichtet: John
Jung, ganz frische 50 Jahre alt, ballsicher, kopfballstark und Erfolgsgarant
aus der Ü40-Großfeldmannschaft sollte Euch das Fürchten lehren.
Ihr hatten zwar einen starken Spielbeginn
aber nach spätestens zehn Minuten hatten wir das Kommando übernommen und in der
ersten Halbzeit trafen wir zweimal nur das Aluminium und Euer absolut ligatauglicher
Ersatztorwart hielt mit zwei Glanzparaden seinen Kasten sauber.
In der zweiten Halbzeit wolltet
Ihr das Spiel etwas mehr in unsere Hälfte verlagern, was Euch auch ganz gut
gelang. Das Spiel war dann weitgehend ausgeglichen, vielleicht mit leichten Vorteilen
für Euch. Und knapp zehn Minuten vor Schluss startete Euer Bester, der
Rastafari mit der 7 einen Sprint von der Mittellinie rechts außen quer über den
Platz in unseren Strafraum. Ich konnte ihm zwar folgen, ihn aber leider nicht
einholen. Er forderte ein Anspiel in seine Laufrichtung nach halblinks und
schoss aus der Drehung unhaltbar für Pete zum alles entscheidenden 1:0 ein.
Echt bedauerlich für Pete, der
nämlich ein paar Mal richtig gut gehalten hatte. Echt glücklich für Euch, da Ihr summa
summarum auch mit einem Unentschieden ganz gut bedient gewesen wäret. Aber
besser, Ihr gewinnt da Hinspiel und wir das Rückspiel als dass wir uns zweimal
Unentschieden trennen.
Nach dem Spiel waren sich alle Spieler,
Zuschauer und der Schiedsrichter einig, dass ein Unentschieden eigentlich das
richtige Ergebnis gewesen wäre – aber wir gönnen Euch den Sieg und gehen wegen
des insgesamt so sportlich positiven Spiels mit einem guten Gefühl in die lange
Winterpause und freuen uns auf ein Wiedersehen im Jahr 2014!
Dein Hans Sch.
2 Kommentare:
Das hat Du schön formuliert Hans.
Ein faires, intensives Spiel, mit dem besseren (glücklicheren) Ende für die symphatischen Adler.
Unserem treuen Fan Gerd, den Adlern und allen BSCern wünsche ich ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest.
Pete
Eine sehr nette Geste von dir, Hans.
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